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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 666
(PDF, 137 MB)
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Ende des Krieges für die Ortenauer Bevölkerung
bedeutet hatten, ist eindringlich erfahrbar
. Angesichts des bevorstehenden
Zusammenbruchs der Nazi-Gewaltherrschaft
verloren die NS-Machthaber vielerorts die
Nerven und begingen grausame Morde.
Exemplarisch gezeigt wird dies an der
Mordtat der Offenburger Gestapo an den
elf Elsässern in Rammersweier. Niederlage
und Besatzungszeit bilden die letzten Kapitel
des Buches. Daß mit der französischen
Besatzung für die Ortenauer Bevölkerung
die Hunger- und Leidenszeit nicht aufhörte
, wird an vielen Beispielen aus der ganzen
Ortenaulandschaft dokumentiert.

Heinz G. Hubers Buch gehört in die Hand
eines jeden zeitgeschichtlich Interessierten.
Es eignet sich hervorragend für den zeitgeschichtlichen
Unterricht an den Schulen;
denn gerade hier fehlt es oft an geeignetem
Material für eine regionalgeschichtliche
Betrachtungsweise.

Manfred Hildenbrand

Herbert Jüttemann, Bauernmühlen im
Schwarzwald. Dokumentation und Restaurierung
bäuerlicher Alltagstechnik.
Stuttgart. Theiss-Verlag 1990, 226 Seiten
und 470 Abbildungen = Industriearchäologie
in Baden-Württemberg, Band 1.
Herausgegeben vom Landesmuseum für
Technik und Arbeit Mannheim = ISBN
38062 0537 X; 49,- DM

Mehr und mehr schwindet die Mühle aus
der Kulturlandschaft des Schwarzwalds.
Damit aber geht eine bedeutende alte Technik
aus dem bäuerlichen Bereich ihrem Ende
entgegen. Herbert Jüttemann suchte
diese noch festzuhalten und konnte in den
letzten 20 Jahren nahezu 270 Bauernmühlen
im Schwarzwald aufspüren und untersuchen
. Eine erste Dokumentation dieser Arbeit
war sein Werk „Schwarzwaldmühlen",
das im Jahre 1985 im G. Braun-Verlag,
Karlsruhe (120 Seiten) erschien.

In dem nun vorliegenden Werk geht der
Verf. einen Schritt weiter. Er will nicht nur
dokumentieren, sondern mit Berechnungsverfahren
und Bauanleitungen, die jetzt

umfangreicher und reichhaltiger angegeben
sind als 1985, zur Restaurierung der Mühlen
anregen. Damit entspricht er auch einem
Anliegen des Landesmuseums für
Technik und Arbeit in Mannheim, das die
Kenntnisse über den noch vorhandenen
Fundus an industriegeschichtlichen Kulturdenkmalen
fördert und Anstöße zu deren
Erfassung, Beschreibung und Bewahrung
geben soll.

In diesem Bemühen um die Bauernmühle
im Schwarzwald als industrie- oder eher
technikgeschichtliches Kulturdenkmal stellt
der Verf. zunächst einiges Bemerkenswertes
zur Mühlengeschichte und Mühlentechnik
zusammen. Kurze, aber sozial wichtige
Erkenntnisse widmet er dabei etwa dem
Mühlenbauer. Im zweiten Teil beschreibt
der Verf. die Schwarzwälder Bauernmühle
nach den Gebäudetypen, der wasserbaulichen
Anlage, dem Wasserrad, dem Getriebe
, dem Biet- und Aufhelfwerk, dem
Mühleisen, den Mühlsteinen, dem Mahlvorgang
und den Trenneinrichtungen für
Mehl und Kleie. Die Schilderung der Technik
und mathematische Rechenbeispiele
überwiegen hierbei. Überraschend und äußerst
wichtig erscheint das Schlußkapitel
des ersten Teils: die Mühle als universale
Antriebsmaschine, aus der u.a. auch der
erste Skilift im Jahre 1906 hervorging.

Der dritte Teil beinhaltet als Anhang ein
Verzeichnis der erfaßten Mühlen sowie beispielhafte
Mühlenaufnahmen. Während bei
den letzteren kein Beispiel aus unserem
Raum erwähnt wird, ist dieser beim Verzeichnis
der erfaßten Mühlen mit folgenden
Teilbereichen vertreten: mit Sasbachwalden
(S. 183), Ottenhofen und Lautenbach
(S. 184), dem Seebachtal (S. 185), Reichenbach
b. Lahr (S. 186), dem Harmersbach-
und Nordrachtal (S. 187), Oberwolfach und
Wolfach (S. 188), Alpirsbach (S. 189), dem
Schuttertal (S. 190) und Mühlenbach
(S. 190). Gutach, Kirnbach und Reichenbach
(S. 192) weisen eine Vielzahl der dokumentierten
Mühlen auf, noch übertroffen
vom Raum zwischen Triberg und St. Georgen
(S. 196).

Ein reichhaltiges Literaturverzeichnis und
ein Sachregister runden dieses qualifizierte
Werk über die Bauernmühlen im Schwarz-

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