Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
70. Jahresband.1990
Seite: 668
(PDF, 137 MB)
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Zusammenhang der Hinweis auf den letztlich
folgenlosen Renchener Vertrag vom
25. Mai 1525, der deutlich zeigt, zu welchen
Zugeständnissen der Adel zumindest
in der Position der Schwäche bereit war.
Über das sich bis 1629 (bzw. 1648) fortschleppende
konfessionelle Tauziehen hinaus
widmet der Autor noch einigen Raum
sogenannten Minderheiten, den Täufern,
von amtlicher Reformation und römischer
Kirche verschrieenen Winkelpredigern -
und den im feindlichen christlichen Umfeld
lebenden Juden. Wie der Autor zeigt, waren
beide Gruppen Verfolgungen ausgesetzt
. Einen Unterschied muß man
konstatieren: Während die Täufer teilweise
noch auf Symphatien in der Lahrer Bevölkerung
zählen konnten, blieben die Juden
hoffnungslos isoliert, der Habgier der
fürstlichen „Beschützer" und dem Haß der
vermeintlich durch sie Geschädigten ausgesetzt
.

Mit Gegenständen, die jedem Lahrer vertraut
sind, beschäftigt sich Christoph Bühler
gleich in mehreren Beiträgen. Hier wird
nicht nur die Entwicklung der Stadt selbst,
der Burg und die Rolle der Geroldsecker
beleuchtet, sondern auch die für eine Stadt
wichtigen Begriffe, wie z.B. Stadtrecht,
dessen Inhalt und Bedeutung für Bürger
und deren nichtstädtisches Umfeld in dankenswerter
Deutlichkeit dargestellt. Positiv
zu werten wäre auch der von Bühler unternommene
Versuch, auf arabische Einflüsse
in der Architektur hinzuweisen. Es muß jedoch
gefragt werden, ob der hier erfolgte
Ansatz wenn nicht verfehlt, so doch nur
Fragment sein kann, wenn der Autor angesichts
einer sehr komplexen Thematik zu
eingleisig vorgeht und auf ein Heranziehen
nicht nur der Literatur zu den Auswirkungen
der Kreuzzüge, sondern auch noch auf
die von namhaften Orientalisten verfaßten
Werke zum Thema verzichtet.

Ergänzt, ja abgerundet wird der darstellerische
Teil des Werkes durch zwei weitere
Beiträge. Thomas M. Bauer berichtet über
die archäologischen und baugeschichtlichen
Zeugnisse Lahrs; im Beitrag von Renate
Schrambke wird dem Leser eine
ausführliche Darstellung über die Mundarten
am Oberrhein mit besonderer Berücksichtigung
der lokalen Zunge zuteil.

Dem Verfasser bleibt nur noch, über die
reiche Bestückung mit anschaulichen Karten
und Abbildungen hinaus auf den zwar
ungewöhnlichen, aber dafür für den Leser
angenehm gestalteten wissenschaftlichen
Apparat hinzuweisen. Statt Anmerkungen
finden wir eine viel Raum einnehmende,
mit Registern und Quellenangaben bestückte
Zeittafel im Anhang. Eine umfangreiche,
sowohl für den interessierten Laien als
auch den Fachhistoriker hilfreiche Bibliographie
schließt das Buch ab.

Es bleibt zu wünschen, daß Herausgeber
und Redaktion bei den Folgebänden eine
ähnlich glückliche Hand, wie sie sie bei der
Vorbereitung dieses Bandes bewiesen, haben
werden.

H.L.M.

Karl-August Lehmann, Harmersbach.
Die Geschichte eines Tales 1139-1812.
Band L Zell a. H. 1989, 352 Seiten

Im Rahmen der 850-Jahr-Feier der Gemeinde
Oberharmersbach erschien der erste
Band zur Geschichte des Harmersbachtals
. Karl-August Lehmann als sachkundiger
Verfasser dieser Ortschronik gibt dabei
einleitend einen Überblick über den Stand
und die Beurteilung der bisherigen Ortsliteratur
sowie über die natürlichen Grundlagen
des Tales.

Sodann bietet er einen weitgespannten Einblick
in die Geschichte des Tales von Siedlungsbeginn
bis zum Jahre 1812 — der
politischen Teilung des Tales. Wichtig erscheint
dabei die orientierende Zeittafel zu
Beginn zu sein, die sowohl die wichtigsten
Ortsdaten nennt und dem Leser immer wieder
eine Orientierung bietet, falls er in den
kommenden Ausführungen Gefahr laufen
sollte, infolge großer Informationsfülle einmal
den Faden zu verlieren.

Dazu aber besteht eigentlich keine Gelegenheit
; denn in einer klaren Gliederung —
die einzelnen Kapitel mit Anmerkungen
und damit den Quellen nach erschlossen —

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