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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 91
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0091
Neben ihrer Rolle als Mitschwester, Freundin und Vertraute ist Heilke von
Staufenberg für GvO auch insofern von großer Bedeutung, als sie die Urheberin
des Textes ist. Sie war es, die nach Gertruds Tod einer Schreiberin
deren Leben berichtet hat (f. 146r/18—146v/12).

Die Anfänge der Beginen in Offenburg62

In Offenburg orientierte sich, wie vieles andere63, auch das Leben der Beginen
am Vorbild von Straßburg, zu dessen Diözese die Stadt ja gehörte.
Neben Zahl und Bedeutung der Beginensamnungen dieses oberrheinischen
Zentrums der Bewegung mußte die Offenburger Gemeinschaft schon von
vornherein als unbedeutend erscheinen.

Über die Offenburger Beginengemeinschaften ist nur wenig bekannt. Einige
verstreute Bemerkungen (vor allem in den Arbeiten von Otto Kähni) beruhen
auf den spärlich vorhandenen Urkunden, überwiegend aus dem Umkreis
des St.-Andreas-Hospitals. Vieles blieb deshalb nur Vermutung.

GvO bringt zwar keine historisch präzise Klärung der Entstehungsgeschichte
der Gemeinschaft, erlaubt aber doch einen aufschlußreichen Blick auf die
Frühphase ihrer Entwicklung, und da die Vita in der Beschreibung des Alltagslebens
weiter geht als alle bisher bekannten Texte, ist es möglich, aus
ihr vertiefte Einsichten zu gewinnen in Entstehung und Organisation solcher
Gemeinschaften in der Gegend des Oberrheins, was ansonsten durch die
Art des erhaltenen Urkundenmaterials und die Zufälle der Überlieferung
recht schwierig ist.

Die bisher erste bekannte Offenburger Begine wird in einer Urkunde des
Klosters Allerheiligen aus dem Jahr 1307 genannt: Luitgardis Möchin, begi-
na de Offenburg64; das erste Vermächtnis zugunsten von Beginen im Jahr
1326.65 (Nach Otto Kähni, der für die Nachricht aber keine Quelle anführt,
vererbte der Priester Heinrich von Offenburg einer Beginengemeinschaft
Bodenzinsen zu Ebersweier und Nesselried66, welche die Beginen am
6. Juli 1432 weiterverkauften67.)

In einer Urkunde aus dem Jahr 1401 ist von dem ,großen Gottshus68 zu Offenburg
' die Rede69, woraus man bereits auf ein Gemeinschaftsgebäude
schließen kann; 1432 heißt es in einer anderen Urkunde über den Weiterverkauf
der erwähnten, von dem Priester Heinrich geerbten Gült: „Elsa gen.
Böschelelse, Vorsteherin, u. die übrigen Schwestern des Beginenhauses genannt
der Richkalderin Gotzhus in Offb. verkaufen dem Spital in Offenb.
[...]"™. 1477 wird in einer Urkunde des St.-Andreas-Hospitals ein ,,Hof
zu Rüchelheyen" genannt71, 1531 ist — wieder nach Kähni — die Sam-

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