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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 134
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Ein Obervogt wird erstmals 1283 erwähnt. König Rudolf bezeichnete den
Burggrafen Friedrich von Nürnberg mit diesem Titel.42 Nach dem Lehenbuch
Bischofs Gerhart von Speyer (1336-1363) erhielt Burggraf Johann die
Vogtei über das Kloster Schwarzach von der Speyrer Kirche.43

Die Geroldsecker wiederum, die 1318 den Verkauf der Vogtei durch die
Windecker bestätigten, erscheinen in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts
als Lehensmannen der Burggrafen.44 Am 27. Juli 1340 belehnte Johann,
Burggraf von Nürnberg, Walther von Geroldseck, Herrn zu Lahr, mit allen
Lehen, wie er sie schon von seinem Vater, dem Burggrafen Friedrich von
Nürnberg, und von seinem Bruder Graf Chunrat zu Lehen hatte.45

Die einzelnen Lehen werden dabei nicht näher spezifiziert. Am 2. Oktober
1361 stellte Heinrich (II.) von Geroldseck für Burggraf Friedrich von Nürnberg
einen Revers aus. In ihm werden als Lehen die Stadt Stollhofen und
die Vogtei über das Kloster Schwarzach genannt.46 Die Vogtei über das
Kloster Schwarzach scheint demnach mit Lehensbesitz in Stollhofen verbunden
gewesen zu sein. Beim Verkauf von Stollhofen durch Eberlin von
Windeck (1309 Jan. 30 und 1311 Jan. 7) wird die Vogtei über Schwarzach
allerdings nicht erwähnt. Aus der zweiten Urkunde erfahren wir, daß in
Stollhofen Geroldsecker Besitz lag, den die Windecker zu Lehen trugen.47
Im Lehenbuch Heinrichs von Geroldseck, Herrn zu Lahr, wird Reinhart
von Windeck als Lehensträger der Vogtei über das Kloster Schwarzach aufgeführt
.48

Die Burggrafen von Nürnberg empfingen die Vogtei über das Kloster
Schwarzach wiederum als Lehen aus den Händen der Bischöfe von
Speyer.49

So finden wir Mitte des 14. Jahrhunderts eine Lehenskette, die von der
Speyerer Kirche über die Burggrafen von Nürnberg und die Herren von Geroldseck
bis hin zu den Rittern von Windeck reicht. Im Jahre 1392 wurde
diese Kette durchbrochen. Burggraf Friedrich von Nürnberg klagte vor dem
Landrichter Gilpott von Maiental zu Nürnberg wegen Stadt und Feste Stollhofen
und der Vogtei zu Schwarzach ,,als lang daz im mit urteil von gericht
anleit50 dar auff geben ward; die anleit besas er noch recht mer dann sechs
wochen und drey tag, daz sie niemant versprach vnd dorumb ist im mit urteil
von gericht geben nutzz und gewer an der vorgeschriben vesten, stat und
vogtey.. "51 Die Windecker ließen sich in der Folgezeit direkt von den
Burggrafen von Nürnberg mit der Vogtei belehnen. 1419 empfing Hans
Contzmann von Staffurd, Vogt zu Baden, als Vormund und Vertreter Burk-
harts von Windeck von Kurfürst Friedrich zu Brandenburg das Lehen.52
1429 wurde Burkhart selbst belehnt53, 1431 Peter von Windeck.54

Inzwischen war durch die Auseinandersetzung mit Ludemann von Lichtenberg
, der das Kloster mit unberechtigten Zöllen und Abgaben belegt hatte.

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