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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 138
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0138
Die ehemaligen Rheininseln von Stollhofen

Ehemalige Gemarkungsteile vor der Rheinregulierung
1838—1872 und der Grenzziehung zu Frankreich

Ernst Gutmann

Schon aus früher Zeit sind Urkunden vorhanden, die auf eine frühe Besiedlung
der Inseln (in den Urkunden Wörthen genannt) in der näheren Umgebung
von Stollhofen hindeuten.

So verkaufte der Abt Reinhard von Windeck zu Schwarzach am 25. Mai
1345 mit der Zustimmung des Bischofs von Straßburg den Walthers- und
den Mündelswörth und das Vierteil in der Langenau von Rinfeld (Langenau
ehem. Rheininsel, auf der heute das Dorf Neuhäusel steht), gelegen im
St.-Peters-Bann zu Schwarzach, an die Dorfleute von Roppenheim. „Sollte
jemand auf den genannten Wörthen wohnen, der soll Tauf und Chrisam
nehmen und Bräute hinführen, heilige Sakrament nehmen in der Kirche zu
Stollhofen." ,,Was an Besserung und Frevel fällt, soll dem Schultheißen zu
Stollhofen gehören."

Frucht und Heuzehnt, Fischwasser und Goldgrien und Vogellege behält sich
der Abt vor.1

Die zweite Urkunde aus dem gleichen Jahr (1. Dezember 1345) betrifft das
benachbarte Gebiet, das zur Markgrafschaft Baden gehörte.2

In dieser Urkunde wird bezeugt, daß Markgraf Rudolf von Baden Vogt ist
über die Langenau, die an den „Giesen" genannten Roppenheimer Rhein
grenzt und oben an ,,Herrn Walters Werb" stößt, daß er daselbst über
„Zwing und Bann und Weide, Laub und Gras" zu gebieten hat, ihm der
Wildfang, Vogellege, Fischweide und allen Rechte eines Vogtes zustehen,
auch allein über Diebe und sonstige in der Langenau gefangene Übeltäter
richten soll, daß Siedler kirchlich nach Stollhofen gehören sollen. Bei Mißhelligkeiten
soll nur in der markgräflichen Stadt Stollhofen ,,under der Lou-
ben" Recht gesucht und genommen werden.

Älteste Pläne vom Stromgebiet im Bereich von Stollhofen stammen aus den
Jahren 16403 und 17034; als erster topographischer Plan folgte 1784 der
Gemarkungsplan. Rheinlaufkarten von der Rheinregulierung von 1838 und
1872 zeigen dann die Fortsetzung der Entwicklung des Stromgebietes, so
daß auf eine rund 350 Jahre dauernde Geschichte zurückzublicken ist.

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