http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0156
Gotische Kapelle im ehem. Kloster
Tennenbach, gestiftet von Bruno v.
Hornberg
Aufnahme: Wolfgang Neuss
Lied I des Her Bruno von Hornberc (Aus dem Codex Manesse)
Loup. gras, bluomen, vogel singen
klage ich und den grünen kle,
die der winter wil betwingen
und dar zuo der kalte sne.
So klag ich ein ander swaere:
ane schulde tuot so we.
Owe daz diu reine guote
mine swaere nie bevant,
des ist mir niht wol ze muote
Wie ist min dienest so bewant,
daz ich ir niht minen kumber
klagte, ich gouch. ich tor, ich tumber:
und doch twingen mih ir bant!
Herre got, du gip die sinne
der vil lieben frowen min.
daz si erkenne, ob ich si minne;
herre. und dur die guete din.
du hilf mir. daz si bevinde.
daz ich diente ir ie von kinde
dur ir menneclichen schin.
Miner vrowen minne stricke
hant gebunden mir den lip
und ir liehten ougen blicke.
Ach. genade, ein saelic wip,
du hilf mir von minen sorgen,
die min herze hat verborgen,
al die swaere min vertrip!
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