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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 174
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Besitzerwerbung im Lahrer Raum, der vor 1260 weder für die Markgrafen
von Baden noch für die von Hachberg einen Interessenschwerpunkt darstellte
, wenig wahrscheinlich. Dagegen hätte die Annahme eines zähringischen
Ursprungs dieses Patronatsrechtes einiges für sich. Zum einen waren die
Badener eine frühe Nebenlinie der herzoglich-zähringischen Familie" und
hatten deshalb von Beginn an unter ihren Besitzungen und Rechten auch
solche aus altzähringischer Provenienz. Als das Herzogshaus 1218 mit Bertold
V. im Mannesstamm ausstarb, erhoben die Markgrafen von Baden-
Hachberg, allerdings nur am Rande, ebenfalls Erbansprüche.12 Dazu
kommt ein weiterer Anknüpfungspunkt. Die Gemahlin Markgraf Heinrichs
I. von Hachberg war eine namentllich nicht bekannte Gräfin von
Urach13, Tochter des Grafen Egino IV. von Urach und der Agnes von Zähringen
, einer Tochter Herzog Bertolds IV. So könnte über Agnes und ihre
Tochter zähringischer Besitz in die Hände der Hachberger gelangt sein —
sowohl aus dem ursprünglichen, elterlichen Ausstattungsgut der Agnes als
auch aus dem Erbanteil (einem Großteil der rechtsrheinischen Besitzungen
der Zähringer), der nach dem Tod ihres Bruders Bertold V. an sie und damit
an die Uracher fiel.14

Verbindungen der Herzöge sowie der Markgrafen nach Lahr sind mehrfach
bezeugt. Am 12. November 1366 verpfändete Graf Egino von Freiburg an
Markgraf Rudolf VI. von Baden für 2000 Gulden eine jährliche Gült über
200 Gulden und alle ortenauischen Lehnsleute und -güter. die von ihm und
der Herrschaft Freiburg bisher zu Lehen gegangen waren, mit Ausnahme
des Lahr-Burgheimer Kirchsatzes.15 Dieser stammte ebenso wie andere
Besitz- und Herrschaftsrechte Eginos in Burgheim16 aller Wahrscheinlichkeit
nach aus der zähringischen Hinterlassenschaft'7, denn die Freiburger
Grafen setzten zusammen mit den Fürstenbergern das urachische Haus fort.
Vielleicht steht der mußmaßliche Besitz der Zähringer in Burgheim im Zusammenhang
mit der Ortenaugrafschaft, die die Familie in der ersten Hälfte
des 11. Jahrhunderts innehatte.18 Ein miles Heinricus de Lare — übrigens
die erste mit Sicherheit nach Lahr benannte Person — ist am 15. März 1215
als Lehnsmann der Markgrafen Hermann V. und Friedrich von Baden erwähnt
.19 Der im Jahr 1169 (1. September — 24. Dezember) und am
4. März 1179 jeweils in einer Urkunde Herzog Bertolds IV. von Zähringen
als Zeuge genannte Edelfreie Heinrich von Larga ist dagegen eher dem
oberelsässischen Oberlarg (Gemeinde südwestlich von Pfirt im Dep. Haut-
Rhin) zuzuweisen.20 Aus dem Schenkungsverzeichnis des zähringischen
Hausklosters St. Peter (Gemeinde im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
) ist zu erfahren, daß eine herzogliche Ministerialenfamilie im frühen
12. Jahrhundert — 23. März 1128 und nicht lange vorher — in Lahr-
Mietersheim Besitz hatte.21 Etwa zur selben Zeit, am 26. Dezember 1122,
schenkte Herzog Konrad von Zähringen eben diesem Kloster zwei Mansen
seines Besitzes im Bezirk Sulza.22 Ob es sich hier allerdings um Lahr-Sulz
handelt, muß angesichts der großen Zahl von südwestdeutschen Orten mit
dem Namen Sulz offen bleiben.23

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