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genommen.
M/Y einem Extrablatt informierte
die , ,Schwarzwälder Post'' ihre Leser
über die Genehmigung der
Bahn
,.Friedrich, von Gottes Gnaden Großherzog von Baden, Herzog von Zähringen
. Mit Zustimmung Unserer getreuen Stände haben Wir beschlossen
und verordnen wie folgt:
Artikel 1: Zur Erbauung einer normalspurigen Bahn von Biberach durch
das Harmersbachtal kann aus den Beständen der Eisenbahnschuldentilgungskasse
ein einmaliger unverzinslicher nicht rückzahlbarer Staatsbeitrag
von 30.000 Mark für das Kilometer Bahnlänge bewilligt werden.
Der Staatsbeitrag soll erst mit Vollendung des Bahnbaues und nach erfolgter
Betriebseröffnung zur Auszahlung gelangen."
Am 18. 8. 1903 erhielt die Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Ve-
ring & Wächter in Berlin durch ,, Allerhöchste Ermächtigung" die Konzession
für den Bau und Betrieb (Dampf- oder elektrische Kraft) der
Nebenbahn Biberach-Oberharmersbach.26
Letzte Hürden
Wer dachte, damit seien alle Schwierigkeiten beseitigt und die Euphorie
würde siegen, sah sich getäuscht. Da waren z.B. die Unterharmersbacher
Bedenken, wegen des Bahnbaus könnte es zu einer „Dienstbotennoth"
kommen. In Unterentersbach machte sich eine Stimmung gegen den Bahnbau
breit, weil die Haltestelle, die bei der Papierfabrik vorgesehen war,
durch eine andere Trasse näher an den Ort gelegt werden müßte. Die Gemeinde
lehnte daher jede Beteiligung ab.
Nicht verstummen wollten die Spötter, deren Einfallsreichtum schier grenzenlos
war und die nicht müde wurden, allerlei,,Visionen" auf Flugblättern
zu verbreiten, um die ernsthaften Bemühungen der Befürworter ins Lächerliche
zu ziehen.
Der eine oder andere Gemeinderat, der über die Bahn ein gewichtiges Wort
mitzureden hatte, schien sich dadurch beeinflussen zu lassen. Denn die
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