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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 369
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Der Alltag

Ab jetzt bestimmte das „Bähnle", wie die Talbevölkerung ihre Eisenbahn
liebevoll nannte, weitgehend das Bild des Handels und Wandels. Vor allem
der Güterverkehr verlagerte sich auf die Schiene, im Personenverkehr waren
anfangs auch erfreuliche Zuwachsraten zu verzeichnen, aber hier gab
es immer wieder Koordinationsprobleme mit den Anschlüssen in Biberach.

Ganz schienen sich die Erwartungen nicht zu erfüllen. 1913 stellte die Betreiberfirma
Vering & Wächter eine Rechnung auf, nach der in den acht Jahren
des Betriebs 116.000 M Zuschüsse geleistet wurden. So werde man im
Dorf keinen vollen Beamten mehr einstellen, sondern ein Mitglied aus einer
Beamtenfamilie.50

Die Zunahme des Individualverkehrs und die Konkurrenz der Straße im
Transportgewerbe zogen vor allem nach dem 2. Weltkrieg einschneidende
Veränderungen nach sich. Die Station Birach ist seit den 50er Jahren nicht
mehr besetzt. Der Stationsvorsteher in Oberharmersbach-Dorf versah 1965
zum letzten Mal seinen Dienst. In Unterharmersbach ist seit 1989 niemand
mehr im Dienst und in Oberharmersbach-Riersbach wird nur noch eine
Agentur unterhalten. Lediglich der Zeller Bahnhof ist noch besetzt.

Sieht man sich die Entwicklung der Transportleistung der Bahn an, so verwundert
die Entwicklung nicht. 1938 wurden auf der Nebenbahn 207.000
Personen befördert und nahezu 27.000 t Güter transportiert. Während in den
Nachkriegsjahren durch die steigende Zahl der Pendler und vor allem der
Schüler in manchen Jahren über 400.000 Personen befördert wurden — wobei
jeweils rund 1/3 auf den Busverkehr entfiel —, sank die Tonnage-Zahl,
abgesehen von leichten Schwankungen, kontinuierlich.

Die achtziger Jahre zeigen eine Stagnation51:

Beförderte Personen (Bahn)
(in 1.000)

Transportierte Tonnen

1979
1980
1981
1982
1983
1984
1985
1986
1987
1988
1989

250
284
280
250
236
236
215
216
247
247
257

9
10
10
9
8
9
13
11
9
10
8

369


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