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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 378
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0378
Am 8.4. 1802 war die Mühle erbaut. Aber der Streit mit den Nachbarmüllern
ging munter weiter. Nachbarmühlen waren

Bereits am 15. 12. 1802 schrieb Jacob Hänßel über das Oberamt Bischofsheim
an das Land nach Karlsruhe, die benachbarten Müller, besonders der
eine Viertelstunde oberhalb von ihm wohnende Klein von Bischofsheim,
dem seine Mühle ein „Dorn im Auge sei ... ", behaupteten ständig, daß
durch die Schwellung des Wassers an der neuen Mühle, ihnen ,, .. .das
Wasser unter die Räder gespannt ..." würde. Einige Bischofsheimer hätten
durch das eingelegte Wehr ihre Felder dauernd unter Wasser. Hänßel bestritt
die Vorwürfe, alle solche Schikanen dienten nur dazu, ihn zu bewegen,
die Mühle zu verkaufen oder versteigern zu lassen. Der Platz an dem die
Mühle jetzt stehe, sei der vorteilhafteste in der ganzen Gegend, denn er habe
, auch bei anhaltender Trockenheit, wegen der oberhalb der Mühle sich
befindenden Quellen, Wasser für 2 Gänge und könnte sogar noch eine Hanfreibe
mitgehen lassen. Lägen bei Trockenheit die anderen Mühlen 3—4 Wochen
still, und es trete ein Brotmangel ein, so dürfe er, nach Eingaben der
Bürger, wieder mahlen. Hätten die anderen Mühlen aber wieder Wasser,
müsse er das Mahlen einstellen! Dieses Hin und Her mache ihn mürbe, und
er bezeichnete sich selbst als ,, ... Nothmüller".2

Außerdem gingen die Bürger in Trockenzeiten in die weit entfernt liegenden
Gebirgsmühlen oder über den Rhein nach Gambsheim, und der Molzer und
das Mahlgeld „wurden aus dem Land geschleppt . . ." Während Freistett
früher ungefähr aus einem halben Dutzend Bauernhöfen und etwa 30 Fischerhütten
bestand, war es um 1800 auf dreihundert Familien angewachsen
. Auch Memprechtshofen zählte vor Zeiten außer zwei Meierhöfen nur
ein paar Häuser und war nun bis zur Jahrhundertwende so groß geworden,
daß sich die Einwohner vom Freistetter Kirchspiel trennten, sich eine eigene
Kirche bauten und eine selbständige Kirchengemeinde wurden.

Am Schluß schrieb Hänßel: ,, . . . und so verhält sichs durchgängig mit allen
Gemeinden, deshalb sind alle gegen meinen Mühlenbau geführten Beschwerden
gegenstandslos und ohnstichhaltig. Das erlauchte Collegium
möge mir deshalb den 2. Mahlgang und eine Hanfreibe gestatten . .. "2

in Diersheim
in Bodersweier
in Leutesheim
in Memprechtshofen
in Lichtenau

in Hausgereut
in Bischofsheim

die , ,Greinersche Mühle",
die ,,Kochische Vogts- oder Gerichtsmühle"
und die „Kleinische Schulzen- auch Untermühle
",

die „Johannes Hümmels Mühle",
die „Georg Baldners Mühle",
die „Adam Leibherrn Mühle",
die „Johannes Hummel Mühle",
die „Andreas Timäus Mühle".

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