Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 414
(PDF, 143 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0414
Die Nesselrieder Heilige Sippe

Ein Werk des Meisters des Lautenbacher Hochaltars

Jeanne Peipers

Seit kurzem ist die Heilige Sippe in die Nesselrieder Kirche zurückgekehrt.
Wie und in welches Altarwerk sie sich einfügen wird, bleibt noch umstritten
. Es wäre von Vorteil, wenn sie ihrer Eigenart gemäß in einer schlichten
Umrahmung zur Wirkung käme.

Dieses Bild wurde glücklicherweise ,,in einem unnennbaren Ort" anfangs
1988 von Herrn Pfarrer Bäuerle wiederaufgefunden, der beschloß, es restaurieren
zu lassen für einen Marienaltar.

Es erhält seinen Wert nicht nur durch seinen anmutigen Charakter, sondern
auch weil es zu den seltenen Werken des Oberrheins und der Ortenau zählt,
die uns aus der Zeit der Reformation überliefert sind. Eines der bedeutenden
Zentren der Reformation war die Stadt Straßburg, weshalb der Bildersturm
in ihrer Umgebung besonders heftig war. Der Bauernkrieg verschonte
auch die Ortenauer Gegend nicht. Später machten sich französische Truppen
Ludwigs des XIV. und Napoleons vieler Zerstörungsakte schuldig. Als
Angehörige des Nachbarlandes auf dem ehemaligen Territorium des Straßburger
Fürstbistums freue ich mich um so mehr, einen geringen Beitrag zur
Wiedererkennung eines Kunstschatzes im Rahmen einer Doktorarbeit an
der Universität Straßburg über das Werk des Meisters des Lautenbacher
Hochaltars zu leisten. Es ist dabei gelungen, mehrere Werke zum Oeuvre
des Lautenbacher Malers auffindig zu machen, das bis jetzt aus

— dem Lautenbacher Hochaltar,

— den zwei Seitenaltären (richtig allerdings nur der linke, 1523 datiert) der
Lautenbacher Wallfahrtskirche,

— dem Hochaltar in Hochhausen am Neckar,

— dem Müllenheimer-Altar, 1514 (leider 1948 fast ganz verbrannt, Straßburg
, Musee des Beaux-Arts),

— einem Flügel im Bostoner Museum of Fine Arts und

— einem weiteren im Freiburger Diözesanmuseum

besteht: ein interessanter Bestand für einen Meister aus diesen entfernten,
unruhigen Zeiten.

Der Meister des Lautenbacher Hochaltars, auch wenn man ihn nicht mehr
mit dem jungen Grünewald, Baidung oder Dürer identifizieren kann1, ist

414


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0414