Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 417
(PDF, 143 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0417
Städelmuseum) von Lucas Cranach d. Ä. Beide Werke der großen Künstler
sind jedoch Flügelaltäre, während das Nesselrieder Bild aus einer einzigen
Tafel besteht.

In welchem Rahmen mag sich ursprünglich das Bild eingefügt haben, bevor
man es dem Gnadenaltar im 18. Jahrhundert anpaßte?

Seinen Maßen nach könnte es das mittlere Bild eines Triptychons gewesen
sein, so wie die hl. Sippe des Ortenberger Altars, die von zwei Flügeln umrahmt
ist, einer Geburt Christi und einer Anbetung der Könige (Landesmuseum
Darmstadt, 1420). Es hätte auch als Predella eines sehr großen
Flügelaltars dienen können. Man müßte sich dann die Auftraggeberfamilie
hinzudenken, auf beiden Seiten der hl. Sippe und verteilt nach Geschlecht,
wie auf der Predella des Hochhausener Altars oder auf dem Epitaph des
Markgrafen von Baden von H. Baidung Grien (1509, Staad. Kunsthalle
Karlsruhe).8

In Verbindung mit einer Grabplatte oder einer Grabinschrift könnte das
Nesselrieder Bild auch ein Epitaph gewesen sein. Wingenroth9 schlägt die
Funktion eines Antependiums vor, was Sauer10 zweifelhaft erscheint. Die
Fragestellung bleibt.

Die heilige Sippe ist eine Erweiterung der Ikonographie der heiligen Anna-
selbdritt, die im 13. Jahrhundert aufgetreten ist und deren Kult am Ende des
Mittelalters, Anfang der Renaissance einen Aufschwung gekannt hat — der
im Zusammenhang mit der wachsenden Wichtigkeit der Familienzelle in


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0417