Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 448
(PDF, 143 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0448
Professor Hermann Josef (P. Adrian Opraem)
Eisenmann (1758—1838), der Sohn des Haslacher
,,Apostelmalers" Bernhard Melchior Eisenmann

Werner Scheurer

Über Hermann Josef Eisenmann, der in seiner Vaterstadt Haslach im Kinzigtal
so gut wie vergessen war, existierten nur spärliche verstreute biographische
Notizen. Ficklers schon 1844 gedruckte ,,Kurze Geschichte der
Häuser Fürstenberg, Geroldseck und von der Leven" weiß in einer achtzei-
ligen Mitteilung, Eisenmann habe sich der Mathematik gewidmet und sich
,,bis zum Professor der Mathematik an der polytechnischen Schule zu Paris
" emporgeschwungen. ,,Er hatte die Ausgabe des alexandrinischen Meisters
Pappus vorbereitet, von welcher jedoch nur eine Abtheilung, Paris
1824, bei Didot, erschienen ist."1

K. Rögele zählt Eisenmann unter dem Ordensnamen Adrian zu den Mönchen
des PrämonstratenserkJosters Allerheiligen und teilt mit: ,,Seit 1784
zu Paris in einem Prämonstratenserkloster, später in Premontre, soll zur
Zeit der Säkularisation noch gelebt und als Professor der Mathematik in Paris
gestorben sein."2

Zu diesen kargen Angaben gesellen sich einige fehlerhafte Daten. So geben
Kempf, Göller und Schaub Eisenmanns Sterbedatum „um das Jahr 1827"3
an. Eisenmann, dessen Ordensname wiederholt mit „Adalbert" wiedergegeben
wird, sei „wahrscheinlich sogleich nach der Aufhebung des Klosters
(Allerheiligen)... einem Rufe als Professor"4 nach Paris gefolgt und habe
gar ,,an der Sorbonne"5 gelehrt.

Bisher unbeachtet blieben die 1884 gedruckten „Notices biographiques sur
les ingenieurs des ponts et chaussees..." von Tarbe de St-Hardouin6, einem
Absolventen der Ecole des ponts et chaussees, der Eisenmann noch
gekannt haben mochte7. Er gedenkt auf einer knappen Seite unseres
Landsmannes: Er stamme aus „Haarlach sur la Kinsig. petite ville de Soua-
be pres Fribourg"; er sei durch die Revolution aus seinem Kloster vertrieben
worden („chasse de son couvent par la revolution") und habe als
ehemaliger Mönch („ä titre d'ancien religieux") seit 1804 eine kirchliche
Pension von 276 Francs bezogen. In einem kurzen Abriß schildert er die
36jährige wissenschaftliche Laufbahn Eisenmanns bis zu seiner Pensionierung
im Jahr 1830 und teilt mit, Eisenmann sei 1838 in völliger Armut
(„dans une Situation voisine de la misere") gestorben8.

448


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0448