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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 449
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Das ungewöhnliche Leben dieses vergessenen Sohnes seiner Vaterstadt Haslach
nachzuzeichnen, hatte sich der Verfasser schon vor längerer Zeit vorgenommen
.9 Die dabei gehegte Hoffnung, auch auf Archivalien des
Stammklosters der Mönche des hl. Norbert in Premontre zurückgreifen zu
können, mußte letztlich aufgegeben werden. Trotz allem bleibt zu hoffen,
daß die Lücken im nun folgenden Lebensbild H. J. Eisenmanns eines Tages
doch noch geschlossen werden können.

Eisenmanns Abstammung

Die Eisenmann sind ein im Kinzigtal weitverbreitetes Geschlecht. Im Dialekt
heißen sie meist Ise(n)mann. In den Dokumenten früherer Jahrhunderte
finden sich beide Schreibweisen mit ihren Varianten für ein und dieselbe
Person in bunter Abwechslung. In Haslach taucht in der Stadtrechnung von
1646 erstmals ein Hans Isenmann auf. Im Ehebuch der katholischen Pfarrkirche
St. Arbogast findet sich am 22. Januar 1715 die Trauung der Großeltern
H. J. Eisenmanns. Es waren dies Hanß Michel Isemann und Maria
Anna Kle(i)lerin. Die Braut, ledigen Standes wie der Bräutigam, gehörte
der im 19. Jahrhundert in Haslach ausgestorbenen Sippe Kleyle an, die einen
bedeutenden Mann hervorgebracht hat, in dessen Wiener Haus einst
Schubert und Stifter verkehrten, und von dem noch zu reden sein wird. Diese
Großmutter unseres Mathematikprofessors stammte aus der Rappenwirtschaft
. Sie war die Urenkelin des Rappenwirts Leonhard Ru(o)pp, den Abt
Georg Gaißer von St. Georgen bzw. Villingen in seinem Tagebucheintrag
vom 16. August 1643 als ,,vulgus nominavit der Leutenant von Haßlach"10
erwähnt. Hansjakobs dichterische Phantasie machte aus ihm den braven
Klosterschüler Lienhard, der eines Tages der Welt entsagt, in das neue Haslacher
Kapuzinerkloster eintritt und in der Zeit des Schwedenkrieges das
Mönchsgewand mit der Soldatenuniform vertauscht, um so seiner Vaterstadt
zum Retter zu werden." In seiner Familienchronik „Meine Madonna"
schildert der Freiburger Pfarrherr von St. Martin Hans Michael Isenmanns
Dienst als Haslacher Schulmeister, den er „schlecht und recht, aber mehr
schlecht als recht"12 versehen habe. Am Fest der Erscheinung 1717 wurde
den Isenmann ein Sohn geboren, der zu Ehren der hl. Dreikönige in der
Taufe den Namen Bernhard Melchior erhielt.

Der , ,AposteImaler'' Bernhard Melchior Eisenmann

Der Maler Eisenmann war in Haslach in Vergessenheit geraten, bis man im
Jahre 1931 auf dem Speicher der Pfarrkirche St. Afra in Mühlenbach zehn
überlebensgroße Apostelbilder fand. Die Autorenschaft war leicht zu erhellen
. Auf dem Namensschild des in der Barockzeit vor allem als Helfer in
ausweglosen Situationen verehrten Judas Thaddäus fand sich die Mittei-

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