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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 455
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Bewerbungsschreiben Hermann Joseph Eisenmanns vom 22. Brumaire des
Jahres III (12. November 1794), S. 1 und 438

Der Bürger Hermand Joseph Eisenman legt Euch34 dar, daß er, beseelt von dem Wunsch,
mit seinen Fähigkeiten dem Gemeinwohl zu dienen. Euch im vergangenen Monat Messidor
ein Gesuch geschrieben hat, durch welches er bat, ihn unter die Ingenieure der Republik
aufzunehmen. Darin hat er Euch eine sehr detaillierte Aufzählung der verschiedenen Arten
seiner Kenntnisse gegeben, die er sich durch den Fleiß seiner Arbeiten erworben hat. Besagter
Eisenman wendet sich erneut an Euch und bittet Euch, ihm seine Bitte zu gewähren. Er
unterbreitet Euch einen Auszug jenes Gesuchs wie folgt:

Mit einer gut ausgeprägten Neigung für die Kunst und die Naturwissenschaften begabt, befand
er sich im Jahr 1787 in einer Lage, die seinem Geschmack sehr zustatten kam. Von da
an gab er sich ganz dem Studium der Mathematik hin. Er hat darin nach den Elementen
der Vorlesungen Bezouts35 unterrichtet und wagt es zu behaupten, sehr gute Schüler geformt
zu haben. Ein Kunstgönner hat ihm die Freundschaft eines großen Meisters vermittelt.
Es war der Bürger Lalande36, bei dem er die schwierigsten mathematischen Probleme zu
lösen lernte. In seiner schönen Bibliothek lernte er die größten Meister der Kunst kennen
und hat mit Wonne alle ihre Hauptwerke gelesen. Mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad
wuchs seine Leidenschaft für die Studienfächer.

Seinen besonderen Fleiß verwandte er auf die Infinitesimalrechnung [l'analyse transcenden-
tale], durch die der [Rechen— ] Künstler mit Leichtigkeit die schwierigsten Probleme löst,
welche früher dem Menschen als unlösbar galten.

Die Werke des Bürgers Cousin haben ihm in dieser Hinsicht die größten Dienste geleistet.
Sodann stürzte er sich mit Gier auf die Werke Eulers, auf die Memoires des Bürgers Lapla-
ce, auf die Werke dAlemberts und die Arbeiten des Bürgers Lagrange37. Diese vier großen
Männer haben ihm Methode, Tiefe, Reinheit und Eleganz gezeigt, die man gebrauchen kann
und muß, um auf physikalischem und mathematischem Gebiet Fortschritte zu erzielen.

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