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deres zu stechen, und hauptsächlich blieb mein Verlangen an denen herrlichen
vier Tageszeiten stehen" (Brief vom 11. Februar 1821). Für Christian
Haldenwang war das Werk Lorrains zweifellos die wichtigste Vorlage; sein
Nachruhm ist auch ganz wesentlich mit diesen vier Werken, den ,,Vier Tageszeiten
", verbunden29:
— Der Morgen. Claude G. Lorrain pinxit — C. Haldenwang sculp.
Gedruckt von Durand & Sauve, Paris 1822
— Der Mittag. Gemalt von Lorrain, gestochen von Haldenwang,
gedruckt von Magdalener in Mannheim 1824
— Die Dämmerung. Gemalt von Lorrain, gestochen von Haldenwang,
gedruckt bei Magdalener in Mannheim 1827
— Der Abend. Gemalt von Lorrain, gestochen von Haldenwang,
gedruckt von Magdalener in Mannheim 1825
,,Heimische" Veduten
Wenn wir den Reproduktionsstichen nach alten Meistern wohl zu Recht die
vorrangige Bedeutung im Gesamtwerk Haldenwangs zusprechen, wollen
wir doch freilich die übrigen Arbeiten keinesfalls übersehen: die große Fülle
der Veduten aus der Schweiz, aus Osterreich, aus Sachsen, aus der Dan-
ziger Gegend, vor allem natürlich aus Baden — getreu dem Auftrag, der
Haldenwang nach Karlsruhe geführt hat. Für seine Stiche hatte Haldenwang
fast durchweg Vorzeichnungen von zeitgenössischen Künstlern wie M. Wocher
und Peter Birrmann in Basel, K. Kuntz, K.Ph. Fohr, Graimberg,
Kinckel und Breyhsig in Danzig verwendet. Man kann mit Sicherheit davon
ausgehen, daß das Interesse an solchen Veduten sehr groß war. Schließlich
handelt es sich hier ja um die erstaunlichen Anfänge der modernen Andenkenindustrie
und dies mit beachtlichen Ziffern, was Vielfalt im Angebot
und Auflagenhöhe betrifft. Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war
in Europa der ,,Bildungstourismus" in Mode gekommen und gleichzeitig
damit die Nachfrage nach dekorativen Landschaftsveduten oder topographischen
Reisesouvenirs entstanden; sie wurde ständig größer. Mit der Reproduktionstechnik
der Chalkographie war das Käuferinteresse nur mit Mühe
zu decken; die Erfindung der Lithographie durch Alois Senefelder
(1771—1834) um 1797/98 machte dann freilich höchste Auflagenziffern möglich
bei gleichbleibender Qualität. Ebenso verbesserte die Erfindung des
Stahlstichs (um 1820, durch Charles Heath) das Reproduktionsverfahren für
den Kunstmarkt erheblich. Rheinromantik und Schwarzwaldtourismus verlangten
immer mehr an Angeboten; die topographische Zuverlässigkeit und
sachliche Präzision waren dabei nicht in erster Linie gefragt, und dennoch
ergaben sich so wichtige kulturgeschichtliche Belege, aussagekräftige Zeitdokumente
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