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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 530
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Georg Monsch (1847-1934)

Stadtrat — Landtagsabgeordneter — Ehrenbürger der Stadt
Offenburg

Erwin Dinier

„Wenn nur einige Dutzend Monsch-Naturen
in jeder Zeit lebten, was könnte da alles
geschehen für die Mit- und Nachwelt!"

{Orlenauer Rundschau 23. 6. 1958)

Vieles erinnert in Offenburg an Georg Monsch: vorweg die Georg-Monsch-
Schule, dann die Monsch-Anlage, der frühere Rosengarten, die Monsch-
Uhr, die Monsch-Brezel, die Monsch-Kanzel am Eingang der Zwinger-
Anlage; und Monschturm nannten jene den kleinen Aussichtsturm auf dem
Laubenlindle, ,,der althistorischen Richtstätte", die wußten, daß es ihm vor
vielen Jahren durch diplomatische List gelungen war, ,,vom hohen Rat die
Baukosten zu erlangen und der Stadtbaumeister Wacker hat hintenherum die
Pläne angefertigt", schrieb am 24.4. 1924 eine Zeitung.

Monsch gehörte in Offenburg zunächst dem Bürgerausschuß an und war
dann jahrzehntelang Mitglied des Stadtrates. Jeder kannte den Monsche-
Jörg oder den Herrn Rat, und dieser kannte seinerseits auch alle älteren
Mitbürger, die während des Ersten Weltkrieges in mannigfacher Hinsicht
mit ihm zu tun hatten, nicht zu reden von den über 2000 Brautpaaren, die
er in seiner langen Dienstzeit standesamtlich traute. Seine Tätigkeit auf dem
Rathaus war ungewöhnlich lang, aber sie war nicht nur für die Entwicklung
der Stadt bemerkenswert, sondern in der Kriegs- und Besatzungszeit besonders
schwierig und verantwortungsvoll. Die Lebensgeschichte eines Mannes
, der sein langes Wirken fast bis zum letzten Tag der Stadt, dem Wohle
seiner Mitbürger widmete, ist über viele Jahrzehnte hinweg auch Stadtgeschichte
, die er als Stadtrat initiativ, einfallsreich und besonders als „personifizierte
Verkehrspropaganda"1 vorwärtsdrängend mitgestaltete. Bürgermeister
Blumenstock hat das einmal als Vorsitzender des Stadtrates treffend
zum Ausdruck gebracht: „All sein Bemühen und Wirken in diesem Saal
war immer und ist auch heute noch — so läßt es sich vielleicht am kürzesten
ausdrücken — ein heißes und unablässiges Bemühen um den Fortschritt auf
allen Gebieten, sei es in der Technik, sei es in der Wirtschaft, sei es im sozialen
Leben".2

Monsch gehörte dem linken Flügel der SPD-Fraktion an. Bis zum Ende der
Weimarer Republik setzte er sich ganz entschieden für eine sozialistisch-

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