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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 533
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Blatz eingenommen hat... Mit Gruß M.O." Am 22.7.1918 vermerkte
Monsch: „Dieser Brief erweist, daß Naturforscher Ocken ein Bruder meiner
Großmutter war". Laurentius Ockenfuß, der sich später Oken nannte,
,,ein kleiner dunkler Typ, der wie ein Südländer wirkt"", wurde am
1.8. 1779 in Bohlsbach als Sohn des Bauern Joh. Adam Ockenfuß und der
Maria Anna Fröhle geboren.12

Auf dem Brief der M. Ockenfuß wies Georg Monsch außerdem auf seine
Eltern hin: „Siegfried verheiratet mit Metzgermeister Friedrich Monsch".
Vater Friedrich, am 8. 11. 1802 geboren, entstammte der am 21. 1.1799 geschlossenen
Ehe des Franz Michael Monsch (* 19.9. 1775) mit M. Elisabeth
Schwendemann. Mutter Magdalena brachte 14 Kinder zur Welt, das älteste
war der am 11. 11. 1834 geborene Friedrich (t25. 8. 1865). Bei der Geburt
Georgs am 26. August 1847 waren die meisten bereits gestorben. 10 Jahre
später verlor er seinen Vater, der am 21. 12. 1857 im Alter von 55 Jahren
starb.

Warum Georg Gastwirt und nicht Anwalt wurde

Der Tod seines Vaters wog auch für die Berufswahl des Jungen schwer, denn
wie er selbst sagte, fehlte ihm dessen leitende Hand wie auch eine fachkundige
Berufsberatung. So verließ er zu früh das Gymnasium, weil ihm zwei
Professoren höchst unsympathisch waren und schikanös dünkten. Niemand
spornte ihn offenbar an, bis zum Abschluß zu bleiben, und da nach seinem
eigenen Bekunden die Mutter zu nachgiebig war, war die Berufswahl mehr
oder minder zufällig. Er gestand zwar später, daß er sicher Talent zum Anwaltsberuf
gehabt hätte, zumal sich sein Rednertalent schon als Zwölfjähriger
gezeigt habe, — tatsächlich wird bestätigt, daß er ein Meister der
volkstümlichen Rede war — aber er folgte den verlockenden Reden seines
Mitschülers Gessel, Sohn eines Hoteliers und Stadtrates, der Kellner werden
wollte. Der malte ihm den Beruf in den prächtigsten Farben aus und
zeigte ihm öfters als Vorbild den Oberkellner des Hotels Fortuna, der sich
mittags mit weißer Weste vor dem Hotelportal postierte. Vielleicht hatte er
bei seiner Entscheidung auch an den Bruder Franz Anton seines Großvaters
gedacht, Erbauer und Besitzer des Badhotels in Griesbach, erwähnt hat er
dies jedoch nie. Jedenfalls absolvierte er von 1861 bis 1863 eine Lehre als
Gasthofsgehilfe im „Russischen Hof in Ulm. Ob ihm der Beruf jedoch
schon in den ersten Tagen verhaßt war, wie er sich im Alter erinnerte, bleibt
dahingestellt, denn nun verbrachte er „die goldene Jugend von 16—20" in
den feinsten Hotels in Deutschland — unter ihnen der „Europäische Hof
und das „Hotel Stephanie" in Baden-Baden — und in der Schweiz (Genf),
wohin es ihn immer wieder zog. Als er am 19. 8.1924, dem ersten Tag nach
dem Abzug der französischen Besatzung aus Offenburg, die zum deutschen
Sängerfest nach Hannover fahrenden Schweizer Sänger bei ihrem kurzen

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