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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 535
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kratischen Volkspartei veranlaßte. Ihr gehörten nicht nur bürgerliche, sondern
auch sozialistisch orientierte Demokraten an. Monsch sei mit voller
Seele bei der Bewegung gegen die Bismarcksche Unterdrückung der sozialdemokratischen
Arbeiterbewegung gewesen. Der ,,Alte Bund" brachte seinen
demokratischen Charakter auch nach außen zum Ausdruck: als am
1.2. 1915 der ehem. Verwalter des städt. Arbeitsamtes, Karl Friedrich
Adam, Altvater „Sebulon", verstarb, legte Alois Stöhr ,,namens des Alten
Bundes einen Kranz mit der schwarz-rot-goldenen Bundesschleife nieder".
Monsch war also wie viele Offenburger über die Volkspartei zur Sozialdemokratie
gestoßen, ein Weg, den auch einmal August Bebel gegangen war.

Hotel Monsch — Rheinischer Hof

Der am 20.11. 1876 erneuerte Gemeinderat befaßte sich in seiner ersten Sitzung
mit dem Gesuch von Monsch um Genehmigung zum Betrieb seines
Gasthofes, den er für 37 000 Mark von Gottlieb Stählin und seiner Ehefrau
geb. Bechmann erworben hatte. Am 23. 12. öffnete das „Hotel Monsch" in
der Hauptstraße 92 seine Pforten. Aus Liebe zur Heimat, schrieb Monsch
einmal, habe er auf eine in Wien gebotene Existenz verzichtet und in bester
Lage in Offenburg das Haus gekauft, umgebaut und einen dritten Stock aufgesetzt
und den imposanten Bau zum „Rheinischen Hof" gemacht. Nach
einer am 17. Oktober 1877 erfolgten Verlobung, führte er am 29. November
die älteste Tochter Berta des am 27.3.1870 verstorbenen Bahnhofswirtes
Hermann Metzger von Schliengen und dessen Frau Walburga, die zu der
Zeit in Diersburg wohnte, heim. Nachdem die Ehe kinderlos blieb, verpachteten
sie später das Geschäft, was offenbar kein glücklicher Einfall war.

1889: auf der Pariser Weltausstellung

1883 wurde er als Demokrat über die gemischte Liste des katholischen Bürgervereins
in den Bürgerausschuß gewählt. Als er am 10. 12. 1888 in den
Stadtrat einzog, hatte die Stadt mit ihrer Bürgerschaft das große Los gezogen
. Ein halbes Jahr später, im Juli 1889, machte er sich frohgemut und neugierig
auf den Stand des technischen Fortschritts mit einer Reisegesellschaft
auf den Weg zur Pariser Weltausstellung der Industrie. Er benutzte die Gelegenheit
, um auch einer Sitzung des Internationalen Arbeiterkongresses
beizuwohnen, der am 14. Juli, dem 100. Jahrestag der Großen Französischen
Revolution, eröffnet wurde. Sehr wahrscheinlich hatten die beiden
Offenburger Kongreßteilnehmer, Adolf Geck und Karl Lehmann, ihn zu
diesem Besuch animiert. Er wird sich auch gefreut haben, noch weitere badische
Landsleute zu treffen, denn zur badischen Delegation gehörten auch
der Apotheker Theodor Lutz aus Baden-Baden und Theodor Zenker aus
Karlsruhe. Aus einem veröffentlichten Reisebericht geht hervor, daß er

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