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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 541
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rer Bahnhofsfrage, der Erweiterung des Lehrerseminars, der gerechten Vergütung
bei der Abtretung der Felder zum Bahnbau, bei Belassung der
Rheinbauinspektion in Lahr usw. keine Mühe gescheut und auch mit aller
Hingebung das Wohlergehen der Lahrer Arbeiterschaft zu fördern versucht
habe. Das betraf insbesondere die Arbeiter der Firma Schauenburg, denn
auf Grund eines Landtagsbeschlusses, den sein Genosse Kolb als Kommissionsredner
durchgesetzt hatte, sollte die Herstellung von Schulbüchern einem
Bühler Verlag übertragen werden. Nach mehreren Unterredungen mit
Minister Böhm verlängerte dieser stillschweigend den Vertrag mit Schauenburg
, der erst Spezialmaschinen für die Schulbücher beschafft hatte und
Monsch in seinem und im Namen der Arbeiterschaft natürlich herzlich
dankte.

Kandidat für die Reichstagswahl 1912

Zur Reichstagswahl am 12. I. 1912 wurde Monsch für den 7. Kreis (Offenburg
— Kehl — Oberkirch) als Kandidat nominiert. Im ersten Wahlgang erhielten
Schüler (Zentrum) 11615, Kölsch (Nationall.) 8962 und Monsch (So-
zialdem.) 3705 Stimmen. In der Stadt Offenburg entfielen auf Schüler
8263, Kölsch 1030 und Monsch 709 Stimmen, der sich damit trösten konnte
, daß seine Partei mit 4,25 Millionen Stimmen als stärkste Partei vor dem
Zentrum mit rd. 2 Millionen aus der Wahl hervorging. Zu der am 3.2. 1914
notwendig gewordenen Ersatzwahl trat Monsch nicht mehr an. An seiner
Stelle kandidierte der Redakteur Franz Geiler, der aber im Wahlkreis mit
nur 3032 Stimmen weitaus schlechter als Monsch abschnitt.

Gedenken an 1813: Glockenläuten und Hohenzollern-Marsch

Nun waren überregionale Wahlen auf dem Lebensweg von Monsch keine
besonderen Meilensteine — mit Ausnahme der Landtagswahl von 1909 —,
aber sie manifestieren das jeweilige Kräfteverhältnis der Parteien, spiegeln
seine politischen und auch persönlichen Chancen und dokumentieren seine
Einsatzfreudigkeit für die Partei, unabhängig von den Erfolgsaussichten.
Seine Dynamik, seine Phantasie, seine Ideen, sein Gemeinschaftsgeist
konnten sich allerdings am produktivsten im Rahmen der lokalen Gremien
auswirken, während seine Kräfte innerhalb der großen Reichstagsfraktion
weitgehend brachgelegen hätten. Die Konzentration auf die städtischen Anliegen
ließ bei ihm beileibe keinen Kantönligeist aufkommen, dafür war er
zu weltoffen. Allerdings ist erstaunlich, daß im Nachlaß keinerlei Korrespondenz
mit irgendwelchen Parteigrößen vorliegt. Das mag daran liegen,
daß er von Adolf Geck gewünschte parteiinterne Informationen erhalten
konnte. Das betraf natürlich vor allem August Bebel, mit dem die Gecks

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