Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 550
(PDF, 143 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0550
die Dämme den Druck nicht aushielten. Die Verbreiterung der Flußbette
um einige Meter würde den Dammbrüchen vorbeugen. Außerdem könnten
Tausende Arbeitslose Beschäftigung finden, wenn die Eisenbahn, vorab in
Baden, elektrifiziert würde, wie es in anderen europäischen Staaten der Fall
sei. Das nütze auch dem Fremdenverkehr, denn das Publikum meide wegen
der großen Rauchbelästigung in den Tunnels die Schwarz waidbahnen.

Englisch als Weltsprache in allen Schulen der Welt

Die Anregung für die Propagierung einer Weltsprache könnte Monsch
ebenfalls bei Fourier gefunden haben, der die Vielsprachigkeit für einen der
schlimmsten Fehler des Menschengeschlechtes hielt. Er hielt dafür die am
weitesten verbreitete englische Sprache am geeignetsten. Sie müsse neben
der Muttersprache in den Volks- und höheren Schulen aller Länder gründlich
erlernt werden. Die Realisierung seines Vorschlages erwartete er vom
Völkerbund, in dem bedauerlicherweise weder Frauen noch Proletarier vertreten
seien. Eine Einheitssprache sei auch für diesen selbst nützlich, da die
oft unpräzisen und manchmal sinnentstellenden Übersetzungen der Dolmetscher
entfielen. Welch einen eminenten Vorteil bedeute eine Weltsprache in
Wort und Korrespondenz für die Kaufmannschaft, für Forscher in fremden
Zonen, für Auswanderer in überseeische Länder, für die Jugend, die nicht
mühsam ein halbes Dutzend Sprachen zu erlernen brauche und auch für den
Tourismus. Kunstsprachen, wie Esperanto, Vola Püc oder IDO hätten keinen
durchschlagenden Erfolg, könnten auch privat nicht durchgeführt werden
. Warum solle man auch eine Kunstsprache wählen, die matt und
kraftlos, die nie heiße Liebe, wilden Zorn und anderen Leidenschaften stürmisch
Ausdruck verleihen könnte. Warum also nicht eine lebende, aber der
Neid, die Eifersucht der Nationen machten die Wahl recht schwer, doch
heute müsse der Vorteil mehr gelten als nationaler Dünkel. Die obligatorische
Einführung des Englischen in den Schulen aller Länder sei des
Schweißes der Edlen wert.

Kriegsalltag

Noch standen aber diese Probleme nicht an, noch galt es für Monsch, den
Kriegsalltag zu bewältigen. Zu seinen zahlreichen Respiziaten kamen seine
Tätigkeiten innerhalb verschiedener wichtiger Kommissionen, wo Einfühlungsvermögen
und Takt gefragt war. Im Januar 1917 schrieb das Gesetz neben
den Bezugsscheinen für Kleider und Stoffe auch solche für Schuhwerk
vor. Da Monsch erkrankt war, stellten sich die Anwälte Dr. Veit und Dr.
Kornmeier für die anstrengende und heikle Aufgabe zur Verfügung. Sorgen
machte allen der zusammengeschrumpfte Kohlenvorrat des Gaswerkes. Es
rächte sich, daß das Bergwerk Diersburg-Berghaupten trotz der Bitten und

550


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0550