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Soldatenrat Ottenburg.
Ausweis-Karte N? 18
für
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isiJiyglied des Oberaussdjusses vom Soldatenrat Offenburg, Baden.
(f&f' ^$0^ Vorsitzender II. Vorsitzender
Ausweis als Mitglied des Soldatenrates
Wahlkreiskonferenz durch, auf der beschlossen wurde, gegen den so kurz
angesetzten Wahltermin zu protestieren. Die Hoffnungen auf einen Wahlerfolg
waren gering, man befürchtete einen Wahlsieg der bürgerlichen Parteien
und das besonders durch das Frauenwahlrecht. Monsch, der lieber eine
Vereinigung mit den sog. Regierungssozialisten gesehen hätte, agitiert trotzdem
eifrig für seine Partei und engagiert sich auch sonst für die Wahl. Als
auf einer Sitzung des Arbeiter- und Soldatenrates am 12. 12. 1918 ein Sergeant
den Vorschlag macht, daß man die Soldaten nicht in den Kasernen,
sondern wie andere Bürger im Rathaus wählen lasse, greift er den Vorschlag
auf. Die nötigen Vorbereitungen müsse man aber rasch treffen und zwei zusätzliche
Bezirke einrichten. Am Tag darauf besucht er eine Versammlung
der städt. Arbeiter im „Schwanen", die endlich organisiert sind. Sie fordern
den Achtstundentag bei gleichem Verdienst und Einstellung nur von Organisierten
. Monsch hält einen kleinen Vortrag und macht sich erbötig, in einer
Versammlung über das Frauenwahlrecht zu sprechen, was freudige Zustimmung
findet. Am 19. 12. berief der Oberausschuß des Soldatenrates eine
Versammlung ein. Offz.-Stellv. Rosteck und andere sprechen über die
Pflicht der Soldaten, bei der Wahl der Revolution, die ja das Militär zustande
gebracht habe, zum Siege zu verhelfen. Die Reaktion sei bemüht, die Republik
zu stürzen. Monsch teilt die Auffassung, da schon der Soldatenrat
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