http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1991/0579
Adolf Geck (1854-1942)
Reichstags- und Landtagsabgeordneter
der SPD auf dem Parteitag in
Jena 1905
Stadtarchiv Offenburg
Monsch, das ,,Peterli an alle Suppe"?
Etwas Tragisches liegt in der Entfremdung dieser beiden markantesten sozialdemokratischen
Köpfe Offenburgs, deren Ursache Monsch so hart getroffen
und sehr verbittert hat. Es spricht für seine souveräne Persönlichkeit
und beweist seine kraftvolle Natur, daß er ohne die Stütze seines alten
Freundes unbeirrt seinen Weg fortsetzte. Jedoch war der Aussöhnungsversuch
nicht ganz so aussichtslos, wie aus Monschs Antwort vom 2. 8. 1927
hervorgeht, in der nochmals die alten Differenzen zur Sprache kommen:
,,Geehrte Frau Geck. Der Empfang Ihres Briefes läßt mich erkennen, wie
sehr Sie wünschen, unseren Konflikt beseitigt zu sehen und wie dies in
geistvollem Stil und schöner Schrift dargestellt ist. Es wird sich wohl eine
geeignete Gelegenheit hiezu bieten. Die Ursache des Zwiespaltes liegt ja
nur darin, daß Adolf all meine Bestrebungen als phantastisch und zwecklos
in spöttischer Art bekämpfte, ja, mich den Peterle von allen Suppen erklärte
, obwohl ich meiner politischen Gesinnung mein Interesse stets zum Opfer
brachte. — Sicherlich wäre die Spannung längst schon ausgeglichen, wenn
Sie, Frau Geck, nicht den, unsere Sache aufs schwerste schädigenden
Marie Geck (1865-1927)
Armen- und Bezirksrätin
Stadtarchiv Offenburg
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