Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
71. Jahresband.1991
Seite: 584
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Der Zwingerpark

Rühmend wurde Monsch nachgesagt, daß die Anlagen und die schönen
Plätze der Stadt zum größten Teil durch seine Initiative entstanden. Was er
im Kopf hatte, führte er auch zielstrebig mit Phantasie und diplomatischem
Geschick durch. Und damit nicht alles allein auf seinen Schultern ruhte und
er bei der Inangriffnahme von Projekten nicht nur im eigenen Namen sprechen
und handeln mußte, gründete er mit Gleichgesinnten einen Verschönerungsverein
, zu dessen Vorsitzenden er gewählt wurde. Dieser Heimatverein
leistete sehr viel für die Erhaltung und Errichtung von Denkmälern
. Ohne Renovierung des dem Ruin verfallenden Keglevich-Denkmals
würde es nicht mehr existieren. Interessante Grabsteine oder Kreuze wurden
erhalten, wie auch der Verein dazu beitrug, daß das Oken-Denkmal errichtet
wurde. Der Gesamtvorstand des Vereins griff stets in die eigene
Tasche, wenn es um die Verwirklichung eines Projektes ging. Monsch hielt
es auch für eine Dankespflicht, dem ehemaligen Concordia-Gesangsleiter
Isenmann ein sinniges Denkmal zu errichten. Es war zwar für ihn ein mühseliges
Geschäft, dafür die Beträge zu sammeln, aber dank seiner Ausdauer
konnte der Plan verwirklicht werden, ohne daß die Stadt oder die Concordia
finanziell belastet wurden.

Besonders stolz war er auf das Zustandekommen des Zwingerparks und der
Graben-Anlagen, die im Teil des Rosariums den Namen Georg-Monsch-
Anlage erhielten, betonte aber, daß Oberbürgermeister Hermann sich
eifrigst um die Ausführung der Graben-Anlagen bemüht habe. Beide Neuanlagen
bildeten den Anschluß an die seit 1848 bestehenden Ostanlagen, die
unter Bürgermeister Ree errichtet wurden, dem Monsch dort eine Denkmalsgruppe
erstellte.

Monschs Elternhaus lag dem Zwingereingang direkt gegenüber am Mühlbach
an der Johannisbrücke Ecke Haupt- und Fabrikstraße. Schon als
kleinem Jungen mißfiel ihm die Aussicht auf den Platz, welcher der Auten-
rieth'schen Holz- und Kohlenhandlung als Lager, der „Wagenburg der städtischen
, Pumpartillerie' ", als Standort für die Unterbringung der Latrinenpumpen
und schließlich auch als Schuttplatz diente. Mit dem Einzug in
den Bürgerausschuß wuchs die Chance für eine Umgestaltung dieses sehr
nützlichen, aber unschönen Platzes, doch stieß er sowohl in diesem Gremium
wie später im Stadtrat auf großen Widerstand. Um diesen zu überwinden
konnte eine Bürgerinitiative nützlich sein: Im November 1887 richtete
der Kaufmann Max Wenk an den Gemeinderat eine Eingabe, die von Walter
Clauss, Landgerichtsrat Junghans, Georg Monsch und Albrecht Fischer mit
unterzeichnet war. 250 Bürger32 unterstützten diese Initiative des Verschönerungsvereins
. Die Diktion der Begründung finden wir später auch in den
Vorschlägen Monschs zur Hebung des Fremdenverkehrs: ,,Die Zunahme
der Bevölkerung unserer Stadt wird größtenteils aus Leuten gebildet, die

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