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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 33
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Den Festvortrag hielt Dr. Hans Harter, ein gebürtiger Schiltacher, der in
Wittnau bei Freiburg wohnt. Das Thema lautete: „Das Bürgertum fehlt und
überläßt dem Arbeiter den Schutz der Republik - die Ortsgruppe Schiltach
des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold".

Diese Organisation, die der SPD nahegestanden und gegen Ende der Weimarer
Republik den Widerstand gegen den aufkommenden Nationalsozialismus
geprägt hatte, existierte in der Regel nur in größeren Städten. Für die
Kleinstadt Schiltach stellte der „Reichsbanner" eine einmalige Erscheinung
im Kinzigtal dar. 1926 gegründet, bestand sie zum größten Teil aus SPD
Mitgliedern und Anhängern der linksliberalen DDP. Die Schiltacher
„Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold"-Organisation hatte sich zum Ziel gesetzt
, die damalige, 1918 entstandene und immer wieder gefährdete Weimarer
Republik zu unterstützen und aktiv gegen ihre Feinde zu verteidigen.
Mehr als 70 Schiltacher Männer, die zumeist im 1. Weltkrieg Soldat waren
und sich als Sozialdemokraten, Linksliberale oder Angehörige des Katholischen
Zentrums politisch betätigten, waren im „Reichsbanner" zusammengeschlossen
. Mit Aufmärschen, Kundgebungen etc. traten sie an die Öffentlichkeit
. Die Namen vieler Schiltacher „Reichsbannermänner" wie Martin
Fritz, Gottlieb Trautwein, Fritz Dinger sen., Fritz Fieser, Abraham Aberle,
Christoph Wolber oder Wilhelm Bosch sind bis heute nicht vergessen, zumal
sie sich zum Teil auch nach 1945 wieder politisch betätigten und z. B.
als Gemeinderäte und Bürgermeister in schwieriger Zeit ihrer Heimatstadt
gedient haben. Ihre republikanischen Bestrebungen, die dann 1933 gewaltsam
beendet wurden, verdienen es, nicht vergessen zu werden.
In vorbildlicher Weise zeigte Dr. Harter, wie sich Lokalgeschichte und
Reichsgeschichte in einem zeitgeschichtlichen Thema ergänzen.
Die musikalische Umrahmung der Festsitzung erfolgte durch das Flötenensemble
der Schiltacher Musikschule.

Am Nachmittag standen Besichtigungen der Schiltacher Museen auf dem
Programm. Herr Rath führte durch das Apothekermuseum, Frau Dr. Fuchs
durch das Marktmuseum, während Herr H. Pfau eine Führung durch das
Schüttesägemuseum leitete.

Theo Becker

Schutterwald

Januar: Lichtbildervortrag über „Zeugnisse der Volksfrömmigkeit im

Vogtsbauernhof-Freilichtmuseum in Gutach"

Referent: Dr. Dieter Kauß, Präsident des Gesamtvereins

März: Lichtbildervortrag über die großen Kaiserdome von Speyer, Worms,

Mainz und Bamberg

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