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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 87
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Die frühe Entwicklung im Raum Hornberg

Wolfgang Neuß

1. Vorzeit

Vor 50 000 Jahren war unsere Landschaft noch eine Eiswüste und erst um
10 000 v. Chr. vom Eis frei. Eiche, Ulme und Linde waren der erste
spärliche Bewuchs unserer Schwarzwaldhöhen. Tanne, Fichte und Birke
kamen später hinzu1. Es ist anzunehmen, daß auch um diese Zeit Jäger und
Sammler die ersten Menschen waren, die den Schwarzwald aufgesucht
haben, zumal sein Bewuchs anfänglich wohl mehr Gebüsch als Wald gewesen
ist.

Aus der jüngsten Steinzeit vor 1800 vor Chr., für die Steinwerkzeuge typisch
waren, stammt ein Steinbeil, gefunden am Einfluß des Nußbachs in
die Gutach bei Triberg, eine zerbrochene Steinhacke (Rodehacke) und ein
Teil einer Pflugschar, gefunden auf der Geutsche bei Triberg. Außerdem
fand J. Aberle 1925 bei der Firma Tränkle an der Gutachtalstraße einen
Steinhammer und eine Steinhacke2. R. Lais vermerkt zu dem auf der Geutsche
gefundenen Teilstück der Steinhacke, daß es sich um das Bruchstück
einer Rodehacke aus Neolithischer Zeit handle. Das Material ist ein fast
schwarzer Amphibolit3.

„Der neolithische Mensch hat im Schwarzwald der Jagd gehuldigt und,
nach der gefundenen Rodehacke zu schließen, auch dort gesiedelt und gerodet
."

Diese Zeit bedeutet gleichzeitig eine Abkehr vom unsteten Jäger und
Sammlerdasein zu Ackerbau und Viehhaltung. Der Mensch wurde dadurch
seßhaft. Inwieweit die gewaltigen Felsgruppen auf dem Karlstein mit dieser
frühen Zeit in Verbindung gebracht werden können, bedarf noch des Beweises
. Spuren in und an den Felsen deuten darauf hin. Sicher ist, daß in
der Hallstattzeit (800-400 vor Christus) in unserer Nähe Menschen siedelten
, denn zu dem bekannten frühkeltischen Fürstengrab, dem Magdalenen-
berg bei Villingen, gehört die hallstattzeitliche Siedlung auf dem Kapf bei
Unterkirnach4. Neuerliche Keramikfunde unweit des Magdalenenberges,
auf dem „Laible", lassen auch eine latenezeitliche (400-60 vor Christus)
Siedlung erkennen5. Die Lage dieser Ansiedlung in unmittelbarer Nähe einer
Quelle, diese oftmals mit einschließend, ist besonders bei latenezeitli-
chen Siedlungen häufig zu beobachten6.

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