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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 91
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dung über den Fohrenbühlpaß; Straßburg-Schiltach-Rottweil über den Zollhauspaß
und Straßburg-Oppenau-Dornstetten über den Kniebispaß"31. Das
Windkapf war deshalb einer der bedeutendsten Verkehrsknotenpunkte des
Mittelalters im Schwarzwald. Diese Vermutung scheint durch neuerliche
Funde bestätigt, denn es konnte durch Mitarbeiter des Historischen Vereins
für Mittelbaden (Archäologischer Arbeitskreis - Sektion Hornberg) ein
Viehweg und Mauerwerk keltischer Tradition freigelegt werden. Seine zeitliche
Einordnung bedarf weiterer archäologischer Untersuchungen. Es besteht
aber kaum ein Zweifel, daß sie einer frühen Zeit angehören.

Die strategische Lage des Hornberger Passes auf dem Windkapf läßt vermuten
, daß die Franken bei der Landnahme in Alemannien diesen als ein
wichtiges Instrument zur Beherrschung ihres neu errungenen Landes benutzt
haben.

Er war aber nicht nur für kriegerische Auseinandersetzungen oder für den
Handel mit Waren bedeutungsvoll, denn es ist bekannt, daß die Klöster
schon früh in einem regen Botenverkehr im Austausch von Schriften und
Totenlisten Kontakte über weite Entfernungen pflegten313. Im 12. Jh. waren
es dann wohl die Boteneinrichtungen der Städte zur gegenseitigen Verbindung
, die den Paß benutzten. Später trafen sich einmal in der Woche die
Botengänger von Offenburg und Schaffhausen in Hornberg, um die Weiterbeförderung
der Post zu übernehmen316.

3. Besiedlung und Christianisierung

Aus dem heutigen Verbreitungsbild der Ortsnamen läßt sich die Erschließung
einer Landschaft nicht unmittelbar ablesen. Insbesondere ist zu
beachten, daß in vielen Gegenden die heutigen Ortschaften nicht einmal die
Hälfte des ursprünglichen Bestandes ausmachen, und daß durch sprachliche
Ausgleichserscheinungen das Ortsnamenbild mitunter vernichtet wurde32.
Die aus Ortsnamen gezogenen Schlüsse müssen durch Argumente neuerer
Geschichtsforschung ergänzt werden. Zur Entwicklung der Besiedlung,
müssen deshalb die kirchliche und herrschaftliche Erschließung sowie die
Verkehrsbedeutung einer Landschaft Berücksichtigung finden33. Einen
Hinweis geben uns auch die „Patrozinienforschung" und die uns heute bekannten
fränkischen „Burgbezirke".

Spuren der Besiedlung des Schwarzwaldes (Baar) gehen auf die frühe Zeit
der Alamannen (4. bis 5. Jh.) zurück. Sie vollzog sich über einen längeren
Zeitraum34. Den ersten Hinweis auf eine frühe Besiedlung in unserer Nähe
gibt uns Vilo, der Gründer des Dorfes Villingen, als er sich mit seiner Sippe

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