Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 134
(PDF, 105 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1992/0134
Die andauernden und, wie es scheint, systematisch angelegten Bemühungen
um Verbesserung des sozialen Status zielten letztendlich auf die Standeshebung
, auf das Adelsprädikat. Dr. Küffer erreichte dieses Ziel nicht
mehr. Erst seinen Söhnen gelang es, am Anfang des 18. Jahrhunderts das
Adelsprädikat zu erlangen - Ergebnis von Bemühungen über drei Generationen
hinweg.

Doch auch die Ehrungen, die Dr. Küffer zu Lebzeiten erfuhr, sind beträchtlich
. Mehrere Fürsten - sicher gilt dies von Herzog Eberhard III. von Württemberg
- ernannten ihn zum Hofrat. Der renommierteste deutsche Porträtist
der Zeit, eben Matthäus Merian der Jüngere, der ansonsten nur von
Höfen Aufträge entgegennahm, porträtierte ihn 1669 und titulierte ihn als
„diversorum Electorum et Principum Consilarius et Medicus artis pictoriae
ac omnium Elegantiarum admirator"34.

Aus: „Simplicius Simplicissimus.
Grimmelshausen und seine Zeit",
Münster 1976, Ausstellungskatalog
hrsg. v. Westfäl. Landesmuseum f.
Kunst und Kulturgeschichte Münster
Der Titel Exzellenz, mit dem Küffer
in vereinzelten Urkunden bedacht
wurde, scheint dagegen nicht fürstlicher
Ehrung und höfischen Diensten
zu verdanken, vielmehr reichsstädtischen
sozialen Rangbezeichnungen
zu entsprechen, denen zufolge Küffer
die höchste Würde innerhalb der
Bürgerschaft zukam35.

Man kann sich vorstellen, daß diese
außergewöhnlichen Ehrungen eines
Mitbürgers in Straßburg Aufmerksamkeit
, Staunen und wohl auch
Gerüchte hervorriefen. Das mag der
emotionale Grund für Sagenstoffe
gewesen sein - immer vorausgesetzt
, daß die eingangs wiedergegebene
Sage nicht erst in der Mitte des
20. Jahrhunderts als schöne Literatur
entstanden ist.

Im Grunde aber repräsentiert Dr.
Küffer nur einen gewissen Typ des
städtischen akademischen Großbürgers
im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts, der die durch seinen Reichtum
und durch seinen Zugang zu fürstlichen Familien sich eröffnenden Möglichkeiten
nutzte, um sich in seiner Lebensführung und seinem sozialen

134


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1992/0134