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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 154
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storbenen Grafen in den Bühl-Stollhofener Linien ab. Diese Linien waren
von Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden (Türkenlouis) während des Spanischen
Erbfolgekriegs (1701 - 1713) als eine Art „Südwall" errichtet worden
, der das Vordringen der französischen Truppen nach Norden verhindern
sollte.

Warum die Kirche von Lichtenau als Bestattungsort gewählt wurde, ist unschwer
zu erklären. In der Zeit der Vorrechte des Adels wurden dessen Angehörige
in besonderen Grabkapellen oder auch in Kirchen beigesetzt. Graf
Philipp Ernst sollte in einer nicht allzuweit von Baden-Baden entfernten,
evangelischen Kirche bestattet werden. Bei der geographischen Nachbarschaft
von Hanau und Büdingen, den Stammsitzen der beiden regierenden
Geschlechter der Hanau-Lichtenberger und der Isenburg-Büdinger, bestanden
sicher freundschaftliche, vielleicht sogar verwandschaftliche Beziehungen
zwischen den beiden Familien, so daß einer Bewilligung der Beisetzung
in der Lichtenauer Kirche nichts im Wege stand.

Die Beisetzung von Graf Philipp Ernst war kein Einzelfall. Allein im Jahre
1705 wurden in der Lichtenauer Kirche drei weitere adlige Offiziere beigesetzt
. Leider sind von ihnen bis heute keine Grabmäler bekannt geworden4.

Die sehr ansteckende Krankheit der Pocken war für die Teilnehmer an den
Feldzügen der vergangenen Jahrhunderte gelegentlich genau so gefährlich
wie der bewaffnete Gegner. So rafften sie z. B. im preußisch-österreichischen
Krieg von 1866 genau so viele Soldaten hinweg wie die Kampfhandlungen
.

Bei der Seltenheit steinerner Zeugen aus der Vergangenheit unserer engeren
Heimat, wollen wir uns darüber freuen, daß die beschriebene Grabplatte der
Nachwelt erhalten blieb.

//. Der Dorfbrunnen von Hunden.

Wenn man durch den östlichen Teil des Dorfes Ulm (bei Lichtenau) fährt,
kommt man in der Dorfmitte auch am Pfarrhaus vorbei. Bei genauem Hinsehen
fällt einem dabei in dem geräumigen Pfarrgarten ein steinerner Ziehbrunnen
auf, wie er in seiner Art mehrfach in unserer weiteren Heimat zu
finden ist. Der Brunnen steht erst seit ungefähr zwei Jahrzehnten an seinem
heutigen Platz.

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