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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 156
(PDF, 105 MB)
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ner Straße 10). Der genaue Zeitpunkt ist unbekannt. Als die Wasserversorgung
des Hofes von diesem Brunnen unabhängig wurde, trug sich F. J.
Hertie mit dem Gedanken, den Brunnen zu entfernen, da er die Einfahrt in
den Hof etwas behinderte. Sofort stellten sich Interessenten ein. Es gelang
Pfarrer Bäuerle von Ulm, den Brunnen zu erwerben (1965). Er stellte ihn
im Pfarrgarten auf, damit er von jedermann gut zu sehen wäre. Die beigefügte
Abbildung spricht für sich, doch sei auf die Jahreszahl 1584 wie auch
auf die Buchstaben R. O. V. am oberen Querbalken hingewiesen. Eine Erklärung
dieser Zeichen kann nicht gegeben werden.

In der Bevölkerung des Dorfes Ulm lebt die Erinnerung an die ehemalige
Siedlung Hunden durchaus weiter. Auch heute noch kommen beim Pflügen
am alten Standort Ziegelstücke zum Vorschein. Wenn wir Näheres über das
untergegangene Dorf wissen wollen, müssen wir uns den heimatgeschichtlichen
Arbeiten mehrerer Autoren zuwenden:

Das Dörflein lag etwa ein Kilometer nordwestlich vom letzten Haus von
Ulm (Greffener Straße) entfernt in der Rheinaue, noch rund 500 Meter vom
Hochgestade entfernt, das hier eine Geländestufe von über drei Meter
Höhendifferenz ausmacht. Es müssen schon triftige Gründe gewesen sein,
die die Gründer des Weilers veranlaßten, ihn in die hochwassergefährdete
Rheinaue zu bauen anstatt auf das nahe Hochgestade. Die Nachbarn in
Graueisbaum und Greffern mußten diese Gefährdung in Kauf nehmen, da
sie den Fährbetrieb über den Rhein zu versehen hatten.

Die Ortschaft Hunden war auf zweifache Weise mit Ulm verbunden

1. Es bildete mit Ulm und dem Hof Sippenesch zusammen ein Heimburg-
tum des Fünfheimburger Waldes.

2. Es war kirchlich ein Teil der Kaplanei Ulm6.

Die Siedlung war klein und bestand nur aus etwa sieben Hofstätten7. Fünf
erhaltene Urkunden des 16. Jahrhunderts zeugen von der Existenz des Ortes
(Vergleich wegen des Bauernkriegs, Grenzumgang, Landesschatzungs-
erneuerung etc.). Die letzte dieser Urkunden stammt von 1592. „Auffällig
ist aber das vollständige Schweigen der Quellen des 17. und 18. Jahrhunderts
" (A. Kastner)8. Mit einer gründlichen Analyse des Ortsnamens befaßt
sich eine Arbeit von Erwin Dittler9.

Das Ende von Hunden wurde durch den 30-jährigen Krieg und seine Folgen
bewirkt:

„Aus militärischen Gründen hatte der Kommandant - Kommandant von
Lichtenau war Hans Ludwig von Hornberg - das Lichtenauer Vorstädtel so-

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