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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 182
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Fastnachtsbrauchtum im Umfeld des Klosters
Schuttern zwischen 1689 und 1705

Gerhard Silberer

Es wird zuweilen die Auffassung vertreten, daß im 16. und 17. Jahrhundert
in unserer Gegend ein Rückgang des Fastnachtsbrauchtums zu beobachten
sei1. Zur Abklärung dieser Frage möchte ich hier aufgrund von 7 Tagebuchjahrgängen
des Schutterner Abtes Jakob II Vogler aufzeigen, wie um die
Wende des 17. zum 18. Jahrhundert im Klostergebiet um Schuttern Fastnacht
gefeiert wurde.

Dabei ist von der Quellenlage zu bemerken, daß die sieben Tagebuchjahrgänge
nicht kontinuierlich Jahr für Jahr, sondern in gewissen Abständen
vorliegen, genauerhin für die Jahre 1689, 1691, 1697, 1702, 1704 und
1705.

Auch beschreibt Vogler die Vorgänge nicht immer von Schuttern aus; 1691
befindet er sich aus Furcht vor erpresserischen Forderungen der benachbarten
französischen Truppen in Griesbach im Renchtal.

/. Der chronologische Ablauf der Fastnachtstage.

Vogler kennt ebenso wie wir den Ausdruck „Schmutziger Donnerstag", genauerhin
: Fettiger Donnerstag, an dem die eigentliche Fastnacht2, die er
„Bachanalia" nennt, beginnt.

Er muß den ganzen Tag über gefeiert worden sein3 und 1704 wird ausdrücklich
bedauert, daß er durch die Einquartierung einer 60 Mann starken
französischen Abteilung „verdorben" worden sei4.

Diese Bachanalien bestehen in den ersten Tagen zumeist aus festlicheren
Mahlzeiten, zu denen die Honoratioren der benachbarten Städte Offenburg,
Lahr und Straßburg, die Kapuziner von Mahlberg und zuweilen auch Pfarrer
und Standespersonen der Umgegend eingeladen werden5.

Dies trifft besonders auf den Fastnachtssonntag zu, für den einmal auch die
Aufstellung einer Lotterie mit 500 gewinnenden und 100 leeren Losen erwähnt
wird6.

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