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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 194
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jenseits der Staatsgrenze liegenden Rippoldsauer „Pfaffenwald"? - Sowohl
Fürstenberg wie Baden sprachen nun konsequent immer von der „Pfarrei
Rippoldsau" als Besitzer und vom „sogenannten Klösterle Rippoldsau".

„zur Pfarr-Dotazion gehörig ..."

Im Staatsvertrag vom 31.12.18089 zwischen Karlsruhe und Stuttgart wurde
schließlich die vertrackte Situation geklärt und entschieden. Aber es verblüfft
dabei doch, daß sich Friedrich von Württemberg bereit fand, daß „die
bisher von Königreich Württembergs Seite sequestrierten Gefälle ... als
nunmehr zur Pfarr-Dotazion von Rippolzau gehörig zurückgegeben" werden
. Im Rippoldsauer Pfarrhaus sollte man dieses württembergischen
Königs allezeit liebevoll gedenken: Die Prioratsgebäude - erst 1769/70
unter Abt Cölestin Wahl bzw. Prior Beda Reichert neu und sehr solide und
großzügig errichtet -, standen nun für kirchliche Zwecke, einfach als repräsentatives
, vielräumiges Pfarrhaus zur Verfügung. Die eigentliche Pfründe
aber blieb der große Waldbesitz auf württembergischem Gebiet (während
Baden dafür sorgte, daß alle ehemaligen Besitzungen auf neu-badischem
Boden sofort bzw. im Laufe der nächsten Jahrzehnte in staatlichen bzw.
kommunalen Besitz übergingen!). Und so kam es dazu, daß die Pfarrei
Rippoldsau tatsächlich eine der bestdotierten im ganzen katholischen Erzbistum
Freiburg (die Breisgaustadt war der neue Vorort der „oberrheinischen
Kirchenprovinz" nach Auflösung des Bistums Konstanz) wurde: Immerhin
338 ha umfaßt heute der Wald des Katholischen Kirchenfonds Bad
Rippoldsau; davon auf der Gemarkung Bad Rippoldsau-Schapbach 54 ha,
auf der Gemarkung Alpirsbach/Reinerzau 78 ha und auf der Gemarkung
von Freudenstadt 206 ha. Wenn man dann noch weiß, daß der Waldbesitz in
Rippoldsau erst in jüngerer Zeit erfolgte (Kauf vom Jochems-Hof und
„Höfle'Vvor Seebach), bleibt die Verwunderung über diesen Waldreichtum
„im Schwäbischen" umso größer.

Schwierige Übergangsphase

Aber noch einmal zurück ins frühe 19. Jahrhundert: Seit 1806 war ja auch
Fürstenberg mediatisiert, dem groß gewordenen Herzogtum Baden zugedacht
und einverleibt. Doch dieses Randproblem badischer Geschichte, wie
es nun mit der Rippoldsauer Pfarrei weitergehen sollte, wartete noch immer
auf eine gute organisatorische Lösung. Die Regierung in Karlsruhe und die
noch immer zuständige Kirchenbehörde in Konstanz hatten gewiß vordringlichere
Probleme.

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