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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 212
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Okens Familie

Durch die lange Trennung hatten sich Okens Beziehungen zu Charlotte von
Ittner gelockert. Bei seinem Kollegen, dem Prof. Dr. med. Christian Stark,
lernte er dessen Tochter Louise kennen. Man kam überein, den heiligen
Bund der Ehe zu schließen. Ein Hindernis galt es noch aus dem Wege zu
räumen. Okens Braut stammte aus einer evangelischen Familie, und
„Mischehen" waren ein Makel, den Oken mit dem Übertritt zum Protestantismus
aus der Welt schaffte. Wie das Trauregister des Ev. Kirchenamtes in
Leutenberg ausweist, fand die Vermählung am 11. Oktober 1814 statt.

Obwohl der gemeinsame Lebensweg oft sorgenvoll war, stand Frau Oken
ihrem Mann in allen Lebenslagen treu zur Seite. Aus der Ehe gingen zwei
Kinder hervor. Beide kamen in Jena zur Welt. Im Gedenken an seine angestammte
Heimat ließ Lorenz Oken seinen Sohn nach dem legendären Gründer
Offenburgs „Offo" taufen. Die Tochter hieß Clotilde. Offo, Okens einziger
Sohn, der noch in Zürich studierte, soll bei einem Duell ums Leben
gekommen sein.

Die „Isis", Okens enzyklopädische Zeitschrift

Oken hatte die Absicht, eine eigene Zeitung zu gründen. Friedrich Arnold
Brockhaus, der Herausgeber des berühmten Konversationslexikons, gab
ihm die Möglichkeit, seine „Deutschen Blätter", die er aufgab, in anderer
Weise fortzuführen.

Die „Isis", Okens angekündigte enzyklopädische Zeitschrift, bezeichnete
Goethe bereits vor ihrem Erscheinen als „Hydra", denn er fürchtete Konkurrenz
für die „Jenaische Allgemeine Literaturzeitung", die er 1804 mit
dem Philologen Prof. Heinrich Karl Abraham Eichstädt aus der Taufe gehoben
hatte. Okens Absicht, auch politische Themen zu behandeln, weckten
in ihm düstere Vorahnungen. Als Minister verlangte er, Okens Vorhaben
nicht zuzulassen30.

Der Großherzog war in einer mißlichen Lage. Einerseits mußte er Zugeständnisse
an Eichstädt aufrechterhalten, andererseits war er an die am 5.
Mai 1806 in Kraft getretene Verfassung gebunden, die Pressefreiheit garantierte
.

Er versuchte, Okens Pläne zu durchkreuzen, indem er der „Gesammtacade-
mie zu Jena" am 17. Juli 1816 in Erinnerung brachte, daß „dem Institute der

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