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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 222
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wie Beranger, es ist alles gleich und kommt bloß darauf an, ob der Gedanke,
das Apercu, die Tat lebendig sei und fortzuleben vermöge"54.

Oken, Mitgründer der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte

1822 gründete Lorenz Oken die „Gesellschaft Deutscher Naturforscher und
Ärzte". Obwohl es bereits ähnliche Zusammenschlüsse in den einzelnen
Ländern gab, schwebte Oken seit langem eine Vereinigung vor, die über die
damaligen Landesgrenzen hinaus wirken sollte. In handschriftlichen Notizen
(1805/06), die in Freiburg unter Okens Nachlaß zu finden sind, hielt er
seine Ideen fest:

„Der heilige Bund könnte endlich geschlossen werden von einer Klasse edler
Menschen, die heute noch leider in zwei widerstreitenden Heeren gesondert
kämpft, wovon es schwer zu sagen ist, wie bald der Geist der regen Liebe ...
siegen wird".

Oken dachte hier zunächst einmal an die Naturwissenschaftler, die in zwei
Lager gespalten waren, nämlich die Naturphilosophen, die Spekulationen
über Vorgänge im Universum anstellten, und die Naturforscher, die in ihren
Fachbereichen nach neuen Erkenntnissen suchten. Auch die Ärzte gehörten
zu dem ins Auge gefaßten Personenkreis.

Es sollte noch eine Reihe von Jahren vergehen, bis Okens Vorstellungen
mit Unterstützung anderer Wissenschaftler konkrete Formen annahmen. In
der „Isis" warb er für sein Anliegen.

Während in der Schweiz seit 1815 regelmäßige Zusammenkünfte der Naturwissenschaftler
stattfanden, erschwerten die politischen Verhältnisse in
Deutschland ähnliche Aktivitäten.

Über die Anfänge dieser Gesellschaft berichtet das „Journal für Chemie
und Physik" 1823:

„... So forderte Oken im Jahre 1821 auf, daß die Naturforscher sich in Leipzig
versammeln möchten. Aber erst in folgendem Jahre gelangte dieser Vorschlag
zur Ausführung. Denn im Herbst 1822 fand, wie den Lesern aus öffentlichen
Blättern bekannt ist, wirklich eine solche Versammlung zu Leipzig
Statt. Selbst der ehrwürdige Veteran deutscher Naturforscher, Blumenbach,
war dabei gegenwärtig, Geheimrath Formey kam aus Berlin, Oken, der Stifter
dieses Vereins, aus der Schweiz (wo er Gastvorlesungen hielt), Carus aus
Dresden, auch die naturforschende Gesellschaft zu Frankfurt am Main sandte
, um ihre Theilnahme auszudrücken, einen Deputirten. Da sich außer den

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