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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 255
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Kurhotel „Stube", Nordruch

Die damalige Kurordnung in den Häusern „Linde" und „Stube" war sehr
streng. Eine gute, fettreiche Ernährung war für Tbc-Kranke wichtig. Um 8
Uhr war Frühstück, 10 Uhr zweites Frühstück, 12 Uhr Mittagessen mit
Suppe, zwei Gängen und Nachtisch, 16 Uhr Nachmittagskaffee und 19 Uhr
Abendessen. Liegekuren dauerten morgens zwei bis drei Stunden, mittags
zwei Stunden, nachmittags zwei Stunden und im Sommer abends nochmals
eineinhalb Stunden. (Also anders als bei Dr. Walther!) Bei starker Kälte
wurden die Patienten in Decken, später in Schlafsäcken und Decken eingewickelt
. Kaltes Abwaschen des Oberkörpers war morgens und abends
Pflicht, außerdem wenigstens leichte Spaziergänge14.

Der erste Sanatoriumsbetreiber, der sein Haus weiterverkaufte, war Dr.
Hettinger. Er hatte sich mit dem Bau finanziell übernommen und gab sein
Privatsanatorium schon 1905 an die Rothschild'sche Stiftung ab, die hier
eine Lungenheilstätte für jüdische Frauen einrichtete. In dem Sanatorium
wurden mittellose jüdische Mädchen und Frauen, meist arme Dienstmädchen
aus ganz Deutschland, aber auch aus Belgien, England und anderen
europäischen Ländern kostenlos behandelt. Das Haus soll von der
Rothschild-Stiftung von England aus verwaltet worden sein. In der Heilstätte
hielten sich meist ungefähr 30 Patientinnen auf. Die kranken Jüdinnen
blieben von vier Wochen bis zu einem halben Jahr.

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