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durch, „indem die Zeitverhältnisse zu schlecht sind"106. Auch der geplante
Ausflug nach Tuttlingen, zu einem dorthin verzogenen Mitglied, wurde abgesagt
, nachdem „eine große Zahl unserer Kameraden arbeitslos geworden
ist"107. Andere, nach außen wirkende Veranstaltungen wie eine Versammlung
mit Ernst Roth, dem Mannheimer Redakteur der „Volksstimme" und
dortigen Reichsbanner-Vorsitzenden108, oder ein Abend mit den „Schwen-
ninger Fanfaren" kamen trotz Terminabsprache109 offenbar nicht zustande,
jedenfalls fehlen diesbezügliche Nachrichten.
Auf der Generalversammlung Ende 1930 trat erstmals auch ein interner
Konflikt zutage, als ein Mitglied der DDP darüber Klage führte, daß „seitens
der Kameraden" immer wieder an seiner Partei Kritik geübt werde; „da
doch das Reichsbanner von den drei Parteien, Sozialdemokraten, Demokraten
und Zentrum, gebildet wurde, sollte das nicht vorkommen; es sollte
Ein familiäres Bild: Die Ortsgruppe Schiltach bei einer Wanderung 1930.
Außen links: Der 1. Vorsitzende F. Höhn. Außen rechts: W. Bosch, der Initiator
der Gründung der Ortsgruppe Photo: Georg Fieser, Schiltach
überhaupt keine direkte Parteipolitik im Reichsbanner betrieben werden",
solche „Anmängelung" müsse aufhören110. Hintergrund dieser Auseinandersetzung
war die Umwandlung der DDP in die „Deutsche Staatspartei"
und ihr, zwar nur kurz dauerndes, Zusammengehen mit dem „Jungdeut-
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