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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 305
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Über Eisner und den Mord wurde viel geschrieben8. Aber was wurde aus
der zweiten Frau des Ermordeten und ihren Töchtern?

Familie Belli

Joseph Belli wurde 1843 in Rammersweier geboren, seine jüngste Tochter
Else 1887 in Zürich. Die Familie lebte in der Verbotszeit der SPD
(1878-1890) u. a. in Kreuzlingen, später dann in Stuttgart, wo er Prokurist
beim Dietz Verlag war. Von den elf Kindern wurden sieben großgezogen.
Else kam mit den führenden Sozialisten in Berührung, darunter der unweit
bei Degerloch lebenden Klara Zetkin. Die soll Else Belli sehr gefördert haben
. Im Alter von etwa zwanzig Jahren veröffentlichte sie hin und wieder
etwas im Feuilleton der damals sehr bedeutenden fortschrittlichen Zeitschrift
„Die Gleichheit"9.

Else Belli, um 1907.

Aufiiahme: Dr. Ruth Strahl „Meine Mutter, meine jüngere

Schwester und ich flohen von Dorf
zu Dorf, zwei Jahre lang. An der österreichischen Grenze hielten wir uns etwas
länger auf ..."'3 Mit Geld ihres Vaters kaufte Else Eisner ein Haus in
Gengenbach, das sie mit den Kindern 1920 bezog. 1923 zogen ihre Eltern
auch hin.

Außer Klara Zetkin war auch ein anderer
Veteran der Arbeiterbewegung
sehr um die jüngste Tochter Bellis
bemüht: Franz Mehring sei von ihr
„sehr fasziniert gewesen (...), daß
man sich fast wunderte, daß sie
Ihren Vater heiratete und nicht Franz
Mehring. Aber der war eventuell
schon verheiratet?"10

Die Ehe war nur von kurzer Dauer.
Nach der Ermordung Eisners geriet
die Familie in die Wirren des Bürgerkriegs
: Räterepublik, Gegenrevolution
, viele Ermordete - darunter
ein Freund der Familie, Gustav Landauer
, in dessen Wohnung in Krum-
bach/Schwaben Else Eisner nun lebte
", während er die Eisner-Wohnung
in Großhadern bewohnte, aus der er
abgeholt wurde zur Ermordung12.

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