http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1992/0359
Kommen wir zum Schluß. Betrachten wir die schöne Fassade; man spricht
natürlich immer vom großartigen Meister Erwin, aber wir wollen auch an
Ulrich von Ensingen erinnern und an Hültz, die sie weitergeführt haben bis
zum Turm, bis zur Spitze.
Als ich vor einigen Jahren mit Henry Moore, dem weltbekannten und
berühmten Bildhauer, zusammenkam, einem der berühmtesten Bildhauer
des zwanzigsten Jahrhunderts, da sagte er mir, das Münster sei eigentlich
das Modernste, was er in Straßburg gesehen habe. Er sagte aber auch - so
steht es in dem Buch „Die Zukunft unserer Vergangenheit" von Hermann
Mielke -, und mit diesen Worten von Henry Moore darf ich schließen:
„Wichtig ist, das Band zwischen Vergangenheit und Heute zu knüpfen,
denn das macht uns klar, daß die Welt ihren Lauf nimmt. Alle die jungen
Leute, die meinen, sie könnten alles aus sich heraus machen, irren sich.
Stellen Sie sich vor, jemand behauptet, er habe keine Eltern. Das ist doch
absolute Dummheit; und so ist die Vergangenheit auch nicht einfach zu ignorieren
. Die Tradition ist der Vater aller Dinge".
*) dankenswerter Weise ausgeführt von Zimmermeister Heinz Bächle, Berufsförderungswerk
der südbadischen Bauwirtschaft GmbH, Ausbildungszentrum Bühl.
Fotos der Seiten 354-359: Carl Helmut Steckner
Erneuerung eines Baldachins von der Michaelskapelle, 1976
359
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