Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 381
(PDF, 105 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1992/0381
burgisch Münsters" (Abb. 6) abgebildet, den „der berühmte Daniel Speck-
lin aus einer alten Verzeichnis uns hinterlassen". Am Ort der heutigen Kanzel
befand sich damals nichts. Die Predigt erfolgte vom „Predigtstuhl" aus,
der unmittelbar vor dem Lettner stand.

Dieser Lettner und vor ihm ein Predigtstuhl oder Altar sind auch noch auf
dem Stich von Isaak Brunn (1630; Abb. 7) deutlich zu sehen, dazu die heutige
Kanzel und zusätzlich unmittelbar
nördlich der Kanzel die 1316 erbaute und
im 17. Jh. zerstörte Marienkapelle.

Kurz: Die Inneneinrichtung des Münsters
war steten Wandlungen unterworfen46; der
heutige Zustand hat mit dem ursprünglichen
zur Zeit des Langhausbaues kaum
mehr etwas gemein. Die Fenster jedoch im
Triforium sind geblieben - und mit ihnen
auch der grüne Strahl.

Exkurs:

Der Rohraff und der grüne Strahl - das
Münster als Ort theatralischer Inszenierung
.

Die Orgel des Straßburger Münsters stand
zumindest seit 1385 auf einem bunten, mit
Skulpturen geschmückten Sockel, der die
Abb. 6: Grundriß des „Alt Jahre (im Gegensatz zu den verschiedenen
Straßburg Münsters", 1386 Orgeln) bis heute überdauert hat.

An diesem Orgelfuß sind drei seltsame, bewegliche Figuren angebracht: Auf
dem Knauf steht ein goldener Löwe, dem Samson den Rachen aufsperrt. Und
„beidseits der Bühne recken sich zwei männliche Gestalten, links ein gestiefelter
Herold im enganliegenden Wams, rechts ein Brezelverkäufer"47.

Alle Figuren können mit Drähten vom Orgelspieltisch aus bewegt werden.
Bei einem tiefen Ton öffnete der Löwe den Rachen und schien zu brüllen,
bei den Posaunentönen setzte der Herold die Trompete an den Mund, und

Siehe Abb. 5, Seite 380: Kanzel von Hans Hammer, 1485. Der grüne Strahl
berührt bei seiner Wanderung auch den Gekreuzigten.

GRUNDRISS DES MÜNSTERS

381


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1992/0381