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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 388
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Auf wann der Bau der Marienkapelle
zu datieren ist, darüber gibt
jedenfalls 1732 ein anonymer Autor
aus Straßburg noch genau Auskunft
: „Nachdem nun der fürtreffliche
Werckmeister Ervinus im
Jahr 1316 unser lieben Frowen Ca-
pell verfertigt hatte, ist er endlich
gestorben im Jahr 1318"65.

Über den Ort dieser Kapelle, zwei
Pfeiler von der heutigen Kanzel
entfernt, gibt der Stich von Brunn
(1630) Auskunft (Abb. 7), aber
auch ein Plan von J. J. Arhardt
(1643) (Abb. 8).

Es existiert ein gerade in diesem
Zusammenhang hochinteressantes
Bild von Jan van Eyck (um
1390-1441, Berlin, St. Mus.Pr.K,
Gemäldegalerie; Abb. 9), „Die Kirchenmadonna
" bezeichnet und um
1420/25 entstanden:

Langhaus und Chor einer hochgotischen
Kathedrale sind der symbolische
Ort, in dem überlebensgroß
und majestätisch Maria mit
dem Kind steht. „Auf die Madonna
als Himmelskönigin beziehen
sich alle Einzelheiten im Bild: die
juwelenbesetzte Krone, die Perlen
und Edelsteine am Gewand, das
hereinflutende Licht als Symbol
der Jungfräulichkeit der Madonna, das Kirchengebäude selbst als Hinweis
auf Maria als Gotteshaus, in dem Christus bei seiner Inkarnation wie
in einem Tempel Raum gefunden hatte, der Marienaltar am Lettner oder
die Inschriften"66.

Abb. 9: Jan van Eyck (um 1390-
1441): Die Kirchenmadonna, Gemäldegalerie
Berlin

Das Bild ist eine Umsetzung der mittelalterlich-mystischen Gleichsetzung
Mariens mit dem Tempel Gottes, mit der Kirche. Theologisch gesehen ist
sie der Schrein, das irdische Gehäuse des Ewigen. Abstrakte Glaubens-

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