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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 459
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Es ist anzunehmen, daß Sandhaas in diesem Freiburger Jahr auch mit dem
vier Jahre jüngeren Freiburger Maler und späteren Fürstlichen Fürstenber-
gischen Hofmaler und Galerieinspektor in Donaueschingen Heinrich Frank
(1805-1890) in Kontakt trat, der damals in der Herderschen Kunstanstalt
das Kupferstechen und Drucken lernte und wohl als Schüler Barths zu betrachten
ist. Ganz offensichtlich bereitete Barth Frank und Sandhaas auf
eine spätere Zusammenarbeit mit Cornelius vor. In dieser Zeit scheint
Sandhaas alles darangesetzt zu haben, die nötigen finanziellen Mittel für
die ersehnte Italienreise zusammenzubekommen, was auch aus einem der
wenigen erhaltenen Briefe von Carl Sandhaas hervorgeht. Es handelt sich
hierbei eigentlich nur um ein Briefchen mit einem Landschaftsaquarell an
Hessemer vom 20. Dez. 1823, in dem er seinen Freund um finanzielle Unterstützung
bittet. Diese muß dann auch tatsächlich erfolgt sein, denn in einem
Brief vom 25. Dez. 1824 lobte Gervinus Hessemer dafür und schlug
sogar vor, eine geplante Zusammenkunft von Gervinus und Hessemer in
Frankfurt zu verschieben und das dafür zurückgehaltene Geld ebenfalls
noch Sandhaas zugute kommen zu lassen58. Auch von seinem Onkel Joseph
Sandhaas erhielt der junge Künstler Geld für die Italienreise, was aus einem
Brief des Vaters Hessemers an seinen Sohn vom 17. Juni 1827 hervorgeht39
. Ein kürzerer Aufenthalt in Donaueschingen im Februar 1825, der
durch zwei Zeichnungen des sogenannten „Schneckenballs" belegt ist,
könnte auch dem Zweck gedient haben, ein ähnliches Italienstipendium zu
erwerben, wie dies der Großherzog von Hessen-Darmstadt den künstlerischen
Talenten unter seinen Landeskindern zukommen zu lassen pflegte.

Eine der bedeutendsten Kunstmetropolen in Deutschland war damals mit
München in der Entstehung begriffen, wo der kunstbegeisterte Kronprinz
und ab September 1825 König Ludwig I. von Bayern Anstalten machte,
seine Hauptstadt in ein zweites Athen zu verwandeln, und zahlreiche künstlerische
Großprojekte in die Wege leitete. Eine bedeutende Rolle im Planspiel
Ludwigs fiel Peter Cornelius zu, den er nach München holte und der
einen ganzen Troß von Helfern und Schülern nach der Isarstadt zog. Unter
ihnen war der aus dem Darmstädter Künstlerkreis hervorgegangene Peter
App, und August Lucas sollte sich ebenfalls im Herbst dazugesellen. Auch
Carl Sandhaas betrachtete die Voraussetzungen für ein künstlerisches und
wohl auch finanzielles Fortkommen in München für gegeben und kam,
wahrscheinlich zusammen mit Heinrich Frank, im Sommer 1825 an die
Isar.

Einer der Schüler von Cornelius in dieser Zeit war Ernst Förster, der sich
auch als Schriftsteller betätigte. In einer Lebensbeschreibung seines Lehrers
schilderte er die günstigen Bedingungen, die die jungen Künstler damals
in der Umgebung Cornelius' in München vorfanden:

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