http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1992/0488
mut zuhülf zu kommen, so wollte ich dich und die Deinigen reich genug
gemachet haben"33.
August Kopisch, der Autor der Heinzelmännchen zu Köln, hat daraus folgendes
Gedicht gemacht:
Der Jäger am Mummelsee
Der Jäger trifft nicht Hirsch, nicht Reh,
verdrießlich geht er am Mummelsee, -
„Was sitzet am Ufer ? - Ein Waldmännlein. -
Mit Golde spielt es im Abendschein!" -
Der Jäger legt an: „Du Waldmännlein
bist heute mein Hirsch, dein Gold ist mein!"
Das Männlein aber taucht unter gut, -
der Schuß geht über die Mummelflut!
„Ho, ho, du toller Jägersmann,
schieß du auf - was man treffen kann!
Geschenkt hätt' ich dir all das Gold,
du aber hast's mit Gewalt gewollt!
Drum troll dich mit lediger Tasche nach Haus,
ihr Hirschlein tanzet, sein Pulver ist aus!"
Da springen ihm Häslein über das Bein,
und lachend umflattern ihn Lachtäubelein.
Und Elstern stibitzen ihm Brot aus dem Sack
mit Schabernack, husch, und mit Gick und mit Gack,
und flattern zur Liebsten und singen ums Haus:
„Leer kommt er, leer kommt er, sein Pulver ist aus"34.
Damit wären wir endlich bei J. J. Chr. von Grimmelshausen angelangt, dessen
Held Simplicissimus nicht nur Berichte Dritter über die Wunder des
Mummelsees wiedergibt, sondern auch selbst zum See hinauf wandert, vor
allem aber auf seiner Fahrt zum Mittelpunkt der Erde ein in vielerlei Hinsicht
interessantes Gespräch mit dem Prinzen des Mummelsees führt.
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