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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 501
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des Schlosses Poesie,

den Gläserklang, den Schlägerklang,

hat er im Ohr sein Leben lang.

Vielleicht liegt's an allzuviel akademischer Freiheit, vielleicht liegt's an
den Ereignissen der badischen Volkserhebung von 1848/49 - jedenfalls
gerät der Rechtskandidat im Herbst 1849 in langwierige Examensnöte. Am
15. Juli 1851 kann er endlich als Rechtspraktikant beim großherzoglichen
Bezirksamt Achern eintreten. Sein bescheidenes Anfangsgehalt beträgt
jährlich 360 Gulden. Ein Jahr später wird Eichrodt zum Oberamt Durlach
versetzt, wo er als „Polizeirespizient" Zivil - und Strafsachen bearbeitet.
Sein Salär ist auf 400 Gulden heraufgesetzt. Im Sommer 1854 trifft man
den Praktikanten beim Hofgericht Bruchsal, im Frühjahr 1855 kommt er
zum Stadtamt Karlsruhe. Im November 1855 schafft er schließlich das
zweite Staatsexamen und wird zum Referendar ernannt. Er tritt eine Stelle
beim Bezirksamt Stockach an, die ihm 500 Gulden Gehalt einbringt.
Während der Stockacher Jahre bereichert der junge Beamte das Vereinsleben
mit immer neuen Liedern und Gedichten. Als er gar zu Fasnacht 1859
einen Prolog und ein närrisches Festspiel verfaßt, da ernennen ihn die erheiterten
Mitbürger zum „Ehren- und Freinarren zu Stockach"7. Der Stockacher
Behördenleiter weiß die
Fähigkeiten seines Referendärs
auf einen scharfsichtigen Nenner
zu bringen: „... Derselbe ist von
reicher geistiger Begabung und
großer Belesenheit ... Seine Vorliebe
für dichterische und leichtere
literarische Arbeiten scheint
ihm früher an ernsteren Studien
und vielleicht auch später noch an
den ... Kanzleigeschäften hinderlich
gewesen zu sein"8. Der Zwiespalt
zwischen Juristenamt und
künstlerischer Neigung ist eklatant
geworden.

Richter

Oberamtsrichter Ludwig Eichrodt
Aufnahme Generallandesarchiv Karlsruhe
Eichrodts Richterlaufbahn beginnt
in Bühl. Dazu muß man
wissen, daß es im Großherzogtum
Baden lange Zeit nur in der obe-

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