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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 522
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ten und erreichte 1242 mit der Bertholds-Urkunde zu einer vertraglichen
Neuregelung, aus welcher die Offenburger Pfarrei wirtschaftlich gestärkt
hervorging. Weil man für den Pfarrbezirk eine Grenze beschreiben und andere
Rechtsgüter namentlich anführen mußte, hat sich diese Erwähnung von
Dörfern und Gewannen bis heute als Ersterwähnung erhalten. Ältere Unterlagen
des Klosters Gengenbach, die einen Nachweis führen könnten, verschwanden
um 1230 zu Beginn der Streitigkeiten aus dem Klosterarchiv.

Grenzbeschreibung. „Vessenbach" ist die erste Siedlung der Grenzbeschreibung
. Nicht das Dorf, sondern der namensgleiche Bach wurde angeführt.
Von hier setzte sich die Grenzlinie über einen Ort „Zell" bis zum Bach
„Weierbach" fort. Am Hof eines „Konrad im Ried" verließ die Grenze den
Bach und peilte einen Birnbaum am Rand des Dorfes „Romerswilre" an.
Markante Bäume markierten den weiteren Verlauf: Über den „Graseten
Weg" und einen Baum am Galgen zu einer Linde beim Hof „Müselin" im
Dorfe „Buhele", ehe er sich über einen „Bohlsbachpfuhl" genannten Sumpf
fortsetzte und an der Kinzig endete. Ausdrücklicher Bestandteil des Vergleichs
war eine Vereinbarung über den Rebbau. Erstmals ist damit 1242
der Weinbau in dieser Region historisch verbürgt; der Gengenbacher
Klosterhof am Weierbach und das nahe gelegene, später „Abtsberg" benannte
Gewann ist in der Urkunde jedoch nicht verzeichnet. Dagegen wurden
ob ihrer schwierigen Vertragssituation „Elgerswilre", „Griesheim" und
„Datenweiler" (heute: Ortenberg) ausdrücklich verzeichnet.

3. Arbeitsergebnisse

Inhaltliche Konzeptionskriterien. Bei der Durchsicht einer Vielzahl von
Darstellungen zur Ortsgeschichte wurden den Arbeiten eine Reihe inhaltlicher
und formaler Kriterien zugrunde gelegt. Ortschroniken arbeiten häufig
nach dem Pyramiden-Prinzip. Da über die weit entfernte Vergangenheit
meist weniger zu erfahren ist als über die nähere Vergangenheit, schlägt
sich dies gravierend im Aufbau nieder. Je weiter sich diese Arbeiten der
Gegenwart nähern, desto umfangreicher wird aufgrund der Quellensituation
deren Darstellung. Franz X. Vollmers interessante Ortenberg-Studie
hat dieses Prinzip nur formal durch seinen Ansatz, von der jüngeren zur älteren
Geschichte zu gehen, umgekehrt2.

Historische Identität. Um dem Anspruch gerecht zu werden, historisch gewachsene
Charakteristiken der einzelnen Orte nachvollziehbar zu machen,
wurde der Versuch unternommen, die Geschichte verschiedener Epochen
gleichwertig zu behandeln. Trotzdem besitzt jede der Chroniken ihren eigenen
thematischen Schwerpunkt.

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