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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 523
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Griesheim - Gründung: Unbekannt. Eine durchgängige Besiedlung geht
durch die Zugehörigkeit zur Gottswaldgenossenschaft vermutlich bis in die
Zeit der Alemannen zurück. Grundherr: Wichtigster Grundherr auf Griesheimer
Boden war Kloster Gengenbach; die Urkunde 1242 bestätigte ausdrücklich
diese Rechte. Historische Charakteristik: Im Bewußtsein alteingesessener
Griesheimer Familien hat sich ein gewisser Stolz erhalten, der
an die jahrhundertelange Sonderstellung Griesheims als dem Sitz eines Gerichtes
der Landvogtei Ottenau erinnert. Hier erfolgten Verwaltung und
Rechtssprechung der umliegenden Dörfer, hier trafen die Waldzwölfer der
Gottswalddörfer ihre Entscheidungen. Die große Kinzigschleife zwischen
Ort und Gottswald, für deren Befahren die Schwarzwald-Flößer einen
ganzen Tag benötigten, brachte mit einem Floßanlegeplatz nicht nur Geld
nach Griesheim, sie schuf auch Kontakt zu Menschen entfernter Schwarzwaldorte
. Griesheim war immer etwas größer und wohlhabender als seine
Nachbarn. Die andere Seite der Geschichte teilte der Ort mit seinen Nachbarn
: Jeder Krieg bedeutete für das ungeschützte Dorf westlich Offenburgs
Plünderung und Zerstörung; in friedlichen Zeiten brachten Kinzig-Hochwasser
regelmäßig Not und Elend. Mit dem Übergang der Landvogtei 1806
an Baden endete die Sonderstellung Griesheims.

Elgersweier - Gründung: Unbekannt. Errichtung eines Abtshofes wahrscheinlich
Mitte des 12. Jahrhunderts in der Nähe einer Wegkreuzung.
Grundherr: Kloster Gengenbach, dessen Rechte die Urkunde 1242 ausdrücklich
bestätigte. Historische Charakteristik: Zu jener Zeit war Elgersweier
ein Gutshof mit kleiner Kapelle. 100 Jahre später gehörte es zu den
zwanzig wichtigsten Klosterhöfen und entwickelte sich allmählich zum
Dorf. Die völlige Abhängigkeit von der Klosterherrschaft endete 1524. Hof
und Land wurden in 16 Teile getrennt und 16 Elgersweirer Familien zu
Erblehen gegeben. Eine soziale Spaltung des Dorfes begann, die in ihren
Auswirkungen bis in dieses Jahrhundert hinein spürbar war: auf der einen
Seite die Meierfamilien, die es auch nach unsteten Zeiten immer wieder zu
einem gewissen Wohlstand brachten, auf der anderen Seite eine immer
größere Zahl von Mägden, Knechten, Tagelöhnern und kleinen Handwerkern
, die in Abhängigkeit und Armut leben mußten. Als Mitte des 19. Jahrhunderts
das Meiertum aufgehoben wurde, konnte die kleine Gemarkung
schon längst nicht mehr alle Dorfbewohner ernähren.

Bühl - Gründung: Unbekannt. Frühmittelalterlicher Ausbauort der Geroldsecker
und Staufenberger. Kirche möglicherweise unter Offenburger
Einfluß für die Gottswalddörfer erbaut. Grundherr: Verschiedene Grundherren
. Ende des 14. Jahrhunderts Abtrennung eines reich ausgestatteten
Pfarrgutes, das die Straßburger Johanniter Kommende zum Grünenwörth
vom Papst zugesprochen bekam. Historische Charakteristik: Die umfang-

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