Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 530
(PDF, 105 MB)
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eine Freizeittätigkeit anzubieten. Es gibt genügend Aufgabenbereiche, die
von älteren Menschen im oben genannten Sinn übernommen werden könnten
. Als Beispiel sei hier allgemein die Mitarbeit im Museum genannt, im
besonderen die wertvolle Mithilfe bei der Orts- und Heimatgeschichtsforschung
.

Alte Menschen im Museum:

Das Selbstverständnis der Museen hat sich in den letzten Jahrzehnten stark
verändert. Im 19. Jahrhundert sah das Museum seine Hauptaufgabe darin,
„die geistige Bildung der Nation durch die Anschauung des Schönen zu
fördern" und dem Bildungsbürgertum die neugeordneten Bestände zu erschließen
. In immer stärkerem Maße dienen viele Museen heute nicht nur
der reinen Bildungsvermittlung, sondern verstehen sich als Ort der Begegnung
und Diskussion, in dem sie unter anderem die aktive Betätigungen der
Besucher/innen einbeziehen. Insbesondere Heimatmuseen bemühen sich,
ältere Mitbürger/innen als Mitarbeiter/innen zu gewinnen. Gerade der ältere
Mensch als Zeuge der Zeitgeschichte verfügt über ein umfangreiches Wissen
und einen reichen Erfahrungsschatz, der für die Gesellschaft von unschätzbarem
Wert ist. Zunächst gilt es, das vorhandene Interesse älterer
Menschen für die Historie allgemein auf die Museumsarbeit im besonderen
zu lenken. Durch gezielte Einladungen und Führungen, Angebote von Erzählcafes
, Einbeziehung von Konzerten, Dichterlesungen, Ausstellungen
und vieles andere können erste Kontakte hergestellt und Neugierde geweckt
werden. Wenn individuelle Fähigkeiten und Fertigkeiten angesprochen
werden, wächst die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit, die nicht nur
als Zeitvertreib" oder Hobby von den älteren Menschen verstanden werden
will. Unter pädagogischer Anleitung können spezielle Techniken zum
Recherchieren, Referieren, Dokumentieren und Archivieren des Zeitgeschehens
vermittelt werden. Die Mitarbeit älterer Menschen kann unter dieser
Voraussetzung ein Gewinn für beide Beteiligten werden. Für den älteren
Menschen als sinnvolle Freizeitgestaltung und für das Museum als eine
wertvolle Ergänzung und damit eine Bereicherung und Konservierung unseres
Kulturgutes. In einem afrikanischen Sprichwort kommt diese Werteinschätzung
zum Ausdruck „Wenn ein alter Mensch stirbt, dann ist es, als
ob eine ganze Bibliothek verbrennt".

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