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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
72. Jahresband.1992
Seite: 554
(PDF, 105 MB)
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1812-1991. Band II. Zell a. H. 1991, 396
Seiten.

Genau zwei Jahre nach dem Erscheinen
des ersten Bandes der Chronik des Harmersbachtals
bis 1812 (vgl. Ortenau 70.
1990, S. 668/669) konnte K.-A. Lehmann
als Verfasser und Herausgeber den zweiten
Band, diesmal über die Gemeinde Oberharmersbach
von 1812 bis 1991, veröffentlichen
. Diesem Faktum gebührt zunächst
Bewunderung und Anerkennung.
Im ersten Buchdrittel behandelt der Verf.
dabei zunächst die allgemeine Geschichte
Oberharmersbachs von der Entstehung der
neuen Gemeinde im Jahre 1812 bis zum
Jahre 1991 in verschiedenen Zeitabschnitten
. Hervorzuheben sind dabei die Schilderungen
des Nationalsozialismus, des 2.
Weltkrieges und der Nachkriegszeit. Danach
wird die politische Gemeinde mit
ihren Organen und Ämtern, mit ihren Aufgaben
und Einrichtungen vorgestellt.
Es folgt die Darstellung der kirchlich-religiösen
Verhältnisse und der wirtschaftlichen
Grundlagen. Bei letzteren herrschen
Wald- und Forstwirtschaft sowie der Fremdenverkehr
vor. Abgegangene Gewerbe
wie Flößerei und Granatschleiferei sind
ebenso präsent wie die Entwicklung des
Straßen- und Schienenverkehrs.
Im letzten Drittel dieser Chronik erfährt
der Leser von dem, was man gerne den Alltag
nennt, aber auch vom Leben der Vereine
und der Schule.

Ein abschließendes Verzeichnis der verwendeten
Hilfsmittel und ein Register machen
deutlich, wieviel an Vorarbeit zu dieser
Chronik geleistet, wie viele Quellen erhoben
und gesichtet werden mußten.
Schließlich war es notwendig, die überörtlichen
politischen und wirtschaftlichen Ereignisse
und Verhältnisse stärker miteinzu-
beziehen, da sie mehr auf die örtlichen Gegebenheiten
einwirkten als früher.
Alles in allem legte hier K.-A. Lehmann
erneut eine Chronik vor, die bestens ausgestattet
, gut und fundiert geschrieben sowie
hervorragend lesbar gestaltet, gerade eine
„gute normale" Ortschronik der modernen

Zeit gewesen und geworden wäre, gäbe es
da nicht als die spannende Dreingabe die
Person von Juliane Wußler, eine Mischung
von ... Der neugierige Leser möge dies jedoch
selbst entscheiden; jedenfalls in jeder
Beziehung etwas Besonderes.

Dr. Dieter Kauß

Günther Maier (Hrsg.), Heimatbuch der
Gemeinde Appenweier, 74 S. Maschinenschrift
, Appenweier 1990.

Mobilität, moderne Medien, Kommunalreform
ließen die Gebräuche, die sich in den
einzelnen Orten ausgebildet hatten, verschwinden
. Die Klagen darüber sind bekannt
. Um wenigstens noch Erinnerung zu
retten, taten sich einige ältere Bürgerinnen
und Bürger in Appenweier zusammen und
schrieben auf, wie sich das dörfliche Leben
in ihrer Jugend gestaltet hatte.
Einen breiten Raum nimmt die Darstellung
des Kirchenjahres ein, das mit seinen Festen
das Geschehen weit über den liturgischen
Rahmen hinaus bestimmte. Die von
der jeweiligen Jahreszeit geforderten Arbeiten
werden in manchen besonderen Formen
, die heute keiner mehr kennt, vorgestellt
. Ein Artikel erinnert an die vielen -
einfachen - Speisen der Bauernküche, ein
anderer sammelt die Namen der durch
Kommerz und Mode verdrängten Apfel-
und Birnen-Lokalsorten. Die alten Sippenbezeichnungen
mit ihrer merkwürdigen
Verschmelzung von Nach- und Vornamen
des Großvaters oder Vaters gelten nur noch
für die ältere Generation, die Jungen übernehmen
sie nicht mehr, zweifellos auch ein
Zeichen moderner Vereinzelung. Wichtig
auch die Zusammenstellung der offiziellen
und der in der Umgangssprache gebrauchten
Flurnamen mit ihren geographischen
Bestimmungen.

Günther Maier, der schon zwei Mundartwörterbücher
mit Grammatik veröffentlicht
hat, regte die Beiträge an und schrieb
selbst einen Teil der Texte; unter seiner redaktionellen
Betreuung entstand eine
höchst informative örtliche Volkskunde.

Karl Maier

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