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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 122
(PDF, 129 MB)
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Vosegus ist dargestellt auf zwei Reliefs im Nordelsaß, stehend, bekleidet
mit einem auf der rechten Schulter von einer Fibel zusammengehaltenen
Mantel, mit Bogen und Köcher auf dem Rücken, auf dem linken Unterarme
einen Frischling tragend (Museum Straßburg und Kirchenmauer Lan-
gensultzbach).

Ein stark beschädigtes Relief mit dem Namen des Vosegus aus Zinswiller
bewahrt das Museum in Niederbronn. Dem zuzuordnen ist ein Eberkopf
von der Wasenburg (Mus. Niederbronn). In ihrem Namen wie in dem des
Wasigensteins ist der des Gottes Vosegus noch enthalten.

Eine Weihung an „Vogeso" wurde in der Kirche von Görsdorf und in
Bergzabern gefunden45. Ein weiterer Beleg für die Bekanntheit des Vosegus
im nördlichen Wasgau ist der Weihealtar aus Neustadt/Weinstraße im
Museum Speyer.

Diana

Der Name der Diana bedeutet die Leuchtende, und sie wurde oft als Mondgöttin
angesehen. In Rom hatte sie auf dem Aventin ihren Tempel und am
Nemisee ein weiteres Heiligtum; einer ihrer Tempel war Männern verschlossen
. Sie war Beschützerin der Frauen und der Sklaven. Wie die griechische
Artemis war die Schwester Apolls die jungfräuliche Göttin der
Wälder, der Wildnis, und sie jagte als Gefährtin des Herkules. In der Antike
wurde sie nicht wenig gefürchtet, da sie die Opferung der Iphigenie gefordert
hatte.

Symphorian von Autun, der 270 als Märtyrer starb, hat Apollo als alten
Hirten bezeichnet und Diana als Mittagsgespenst, das durch die Wälder
streife, die Menschen erschrecke und den Beinamen Trivia oder Dreiwegegöttin
trage. Gregor von Tours erwähnt im 6. Jahrhundert die Darstellung
der Göttin im Wagen, in dem sie schützend Felder und Weingärten
durchfahre. Auch mit der großen Göttin der Kelten Rigani wird sie in Verbindung
gebracht, einer Gottheit indo-europäischen Ursprungs46.

In der Antike wurde Diana von klassischen italienischen Werkstätten dargestellt
mit hochgegürteter Tunika und Jagdstiefeln, mit Pfeil und Bogen,
neben einem Baum stehend oder eilend in Begleitung von Hund, Hirsch
oder Hasen. Die Straßburger Bronze-Diana, 15,7 cm hoch, stellt eine regionale
Version dar, stehend, die Rechte auf die Hüfte gestützt mit hochgegürteter
Tunika, auf der Brust eine Rundscheibe (wohl Hirschhornamulett
) mit Löchern für die Tragebänder; am Fundort in der Goldschmiedgas-

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