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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 124
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Die Göttin tritt auf als Quell- und Fluß-Nymphe, Herrin von Wald und
Wild, als gutartige oder aber bösartige Fee, auf einsamen Höhen des
Schwarzwaldes als Dea Abnoba und in den Ardennenwäldern als Dea Ar-
duinna. Der Name Möns Abnoba steht für Schwarzwald in der „Germania"
des Tacitus (55-115 n. Chr.) wie bei Plinius (23-79 n. Chr.). In diesem Gebiet
haben sich mehrere Namensbeispiele erhalten. Auf die Lokalgöttin
weisen hin ein Altar der Deana Abnoba in Mühlenbach im Kinzigtal (Fund
von 1778, Mus Offenburg), eine verlorene Weihinschrift vom Brandsteig
und ein ebenfalls verlorener Votivstein vom Kastell Waldmössingen jenseits
des Schwarzwaldes. Ein Bildrelief in Sankt Georgen von der Brigach-
quelle zeigt Diana Abnoba mit einem Hasen zusammen mit dem Gott Cer-
nunnos und einer dritten Gottheit48.

Ein weiterer Altarstein ist der Diana Abnoba und den Deae Quadriviae,
den Vierwegegöttinnen, gewidmet (Mus. Pforzheim)49.

Die Abnoba wurde noch weiter östlich verehrt. Im Cannstatter Lagervicus
gehörte ihr und der Magna Mater ein Tempel, und auch ein Altar war ihr
geweiht (Mus. Stuttgart). Aus Sindelfingen stammt ein Reliefbruchstück:
Die Göttin greift über ihre rechte Schulter nach einem Pfeil im Köcher so
wie auf einem Relief aus Karlsruhe-Mühlburg mit der Inschrift „Deae Ab-
nobae" - Der Göttin Abnoba (Mus. Karlsruhe)50.

Der Hüterin der Heilquelle in Badenweiler war ein Altar mit der Inschrift
„Deae Abnobae" geweiht, der 1784 bei der Badruine gefunden wurde und
sich noch dort befindet. Etwa zehn Darstellungen der Dea Abnoba aus
Baden-Württemberg sind bekannt.

Weniger häufig sind die der Arduinna. Eine Bronzefigur der Göttin, auf
einem Eber reitend, befindet sich in der Pariser Nationalbibliothek51,52.
Ein Steinrelief der Diana Arduinna aus dem Ardennengebiet, stehend, von
Hund und Hirsch begleitet, stammt von Klüsserath bei Detzem (Mus.
Trier).

Cernunnos

Eine keltische Erfindung: Darauf lassen der keltische Name, die beschränkte
Verbreitung und die Attribute des Gottes schließen. Der Gott
wird im Buddha- oder Schneidersitz dargestellt, ein Hirschgeweih auf dem
Kopf, eine Schale in der Hand, der sich zwei Schlangen mit Widderköpfen
nähern, oder ein Sack steht vor ihm, aus dem Münzen quellen und auf einen
Hirsch und einen Stier zuströmen. Der Gott ist von Tieren umgeben.

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