Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 138
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dieser „Waldeinsamkeit" weit ab von Höfen und Zinken eine mittelalterliche
Burg zu vermuten. Keine Mauer ist mehr zu sehen, doch findet man allenthalben
Buckelquader aus Sandstein mit Randschlag verschiedenen Formats
, teils eingemauert bei der Plattform, teils auf dem von Farn überwachsenen
Geröllfeld unterhalb der Granitfelsen. Reste von ausgehauenen
Türgewänden, Fenstern, Bögen, Schwellen liegen verstreut herum. Bei
näherem Zusehen findet man einen Graben an der Bergseite. Am Granitfelsen
selbst kann man an verschiedenen Stellen ausgehauene Nischen erkennen
, die als Auflage für Pfosten und Balken gedient haben können.
Tonscherben, Dachziegelreste und Bruchstücke von Gefäßen, meist aus
spätmittelalterlicher Zeit, sind aus einem Schutthügel am Fuß des Felsen
geborgen worden. Das Bruchstück eines Gefäßes könnte ins 12./13. Jahrhundert
weisen, was mit der Buckelquadertechnik übereinstimmen dürfte.
Doch bleibt eine sorgfältige archäologische Überprüfung noch ein Desiderat
.

Hugo Schneider schreibt im Burgenband der Ottenau über den Bärenstein:
„Da schriftliche Quellen fehlen, weiß man nicht, wer die Herren von
Bärenstein waren"10. Im folgenden soll versucht werden, ausgehend von
der neueren Zeit, etwas Licht in das vermeintliche Dunkel der ehemaligen
Burg dringen zu lassen.

Der schon oben erwähnte Freiherr von Beust beschreibt 1857 die Überreste
der Burg Bärenstein folgendermaßen: „Der Fels, den das Volk den
Bärenfels nennt, ist hoch, und die einzelnen Steinblöcke sind gleichsam
wie von Menschenhänden auf einander gethürmt und zusammengefügt.
Um denselben herum ist eine Vertiefung, welche sich in einer kleinen Entfernung
um den ganzen Felsen herumzieht. An dem Felsen selbst sieht
man an einigen Stellen kleine Steine, welche aufeinandergefügt waren. Es
sind dies unzweifelhaft Überreste von Mauern; allein der Mörtel ist verwittert
. In der Umgebung sieht man mehrere behauene, viereckige Steine liegen
, welche ganz das Ansehen haben, als hätten sie früher als Thoreinfassungen
oder Fenstergestelle gedient. Solcher Steine waren früher mehrere
da, welche aber wegen ihrer Brauchbarkeit zum Bauen benützt wurden.
Ein solcher Stein, ein altgothischer Fenster- oder Portalbogen, in der Höhe
von 4' und Breite von 2' 7", wurde hier ebenfalls gefunden und vor mehreren
Jahren nach Bühl gebracht, wo er sich jetzt im Besitze des Hrn. Fabrikanten
Hermann Massenbach befindet"11.

Schon Ende des 16. Jahrhunderts lag das Schloß Bernstein in Trümmern,
wie aus einer Markbeschreibung aus dem Jahr 1598 zu ersehen ist. Sie
schreibt, daß die Markung durchs Tal hinunter bis an Burgstadel Bernstein
gehe, „davor Jaren daß Schloß Bernstain gestanden, Ist zum theyl ein selbs

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